(verpd) Die Beitragssätze in der gesetzlichen Pflegeversicherung sollen am 1. Juli um bis zu 18 Prozent angehoben werden, für Eltern mit mindestens drei Kindern wird es billiger. Das plant der Gesundheitsminister nach Medienberichten.
Um die angeschlagene gesetzlichen Pflegeversicherung zu stützen, will Gesundheitsminister Professor Dr. Karl Lauterbach (SPD) den Beitragssatz zum 1. Juli dieses Jahres erhöhen.
Das gehe aus einem Referentenentwurf des Bundesministeriums für Gesundheit für ein Gesetz zur Unterstützung und Entlastung in der Pflege hervor, über den unter anderem die Frankfurter Allgemeine Zeitung mit Blick auf einen ihr vorliegenden Entwurf berichtet.
Dem Vorschlag des Minister nach sollen Familien mit mehr als einem Kind bei der Hebung des Pflegebeitrags weniger belastet werden. Generell sollen Eltern 0,25 Prozentpunkte mehr Pflegebeitrag zahlen statt bisher 3,05 Prozent. Kinderlose zahlen 0,60 Prozentpunkte mehr – damit kommen sie auf 4,00 Prozent.
Ab dem zweiten Kind werden Familien mit 0,15 Beitragssatz-Punkten je Kind entlastet. Das gilt bis zum fünften Kind.
Bisher zahlen Eltern höchstens 152,12 Euro monatlich und Kinderlose 164,59 Euro.
| Beitragssatz | Veränderung | Höchstbeitrag in Euro |
---|---|---|---|
Quellen: FAZ, eigene Berechnungen. | |||
Kinderlose | 4,00 % (bisher 3,40%) | + 17,7 % | 199,50 (bisher 164,59) |
Mit 1 Kind | 3,40 % (3,05 %) | + 11,7 % | 169,58 (152,12) |
Mit 2 Kindern | 3,10 % (3,05 %) | + 1,6 % | 154,61 (152,12) |
Mit 3 Kindern | 2,95 % (3,05 %) | - 3,3 % | 147,13 (152,12) |
Mit 4 Kindern | 2,80 % (3,05 %) | - 8,2 % | 139,65 (152,12) |
Ab 5 Kindern | 2,65 % (3,05 %) | - 13,1 % | 132,17 (152,12) |
Die private Pflege-Pflichtversicherung war am Jahresanfang teuer geworden.
Seitdem zahlen die Privatversicherten nach Angaben des Verbandes der Privaten Krankenversicherung e.V. (PKV-Verband) im Durchschnitt 104 Euro Monatsbeitrag, während gesetzlich Krankenversicherte durchschnittlich 122 und je nach Einkommen maximal 170 Euro zahlen müssen.
Insgesamt jedoch sind der Interessenvertretung zufolge die Pflegeversicherungs-Beiträge in der PKV in den letzten zehn Jahren nicht stärker gestiegen als in der GKV.
Ab 2024 sollen pflegende Angehörige mit finanzieller Unterstützung rechnen dürfen, heißt es in dem Bericht der FAZ. Das Pflegegeld soll dann um fünf Prozent erhöht werden.
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