(verpd) Eine Umfrage kommt zu dem Ergebnis, dass die Mehrheit der Bürger, nämlich fast 61 Prozent, in Zukunft mit einer Verschlechterung bei der gesetzlichen Altersrente rechnet.
Die zahlreichen Problemfelder von der Coronakrise bis hin zur steigenden Inflation wirkt sich zunehmend auch auf die Stimmungslage zur Altersvorsorge aus. Dies verdeutlicht eine aktuelle Umfrage des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung GmbH (Diva). Dieses Forschungsinstitut des Bundesverbandes Deutscher Vermögensberater (BDV) führt diese Erhebung zweimal im Jahr durch. Befragt wurden dazu 2.000 Verbraucher und 800 Finanzberater.
Unter anderem wurde ein Altersvorsorge-Index erstellt, der angibt, wie die Umfrageteilnehmer die aktuelle und künftige Lage hinsichtlich der persönlichen Altersvorsorge einschätzen. Je höher der Indexwert, desto positiver sind die Befragten hinsichtlich der jeweiligen Aspekte der Altersvorsorge gestimmt. Der Altersvorsorge-Index lag im Herbst 2020 noch bei plus 3,8, seitdem sinkt er. Im Frühjahr 2021 war der Index bei plus 1,6, im Herbst 2021 bei minus 0,4 und im Frühjahr 2022 sogar nur noch bei noch minus 3,2. Damit hat sich die Stimmung zur Altersvorsorge weiter verschlechtert.
Gestiegen ist der prozentuale Anteil der Befragten, die von einer Verschlechterung des Versorgungsniveaus der gesetzlichen Altersrente, also von einer sinkenden Rentenhöhe im Vergleich zum bisherigen Einkommen ausgehen. Im Herbst 2021 befürchteten dies noch 58,5 Prozent, im Frühjahr 2022 sind es laut Umfrage bereits 60,8 Prozent. Im Gegenzug sind nur noch 14 Prozent der Umfrageteilnehmer der Ansicht, dass sich das Niveau der gesetzlichen Rente in den nächsten zehn bis zwanzig Jahre verbessern wird. Im Herbst 2021 waren es noch 16,2 Prozent.
Professor Dr. Michael Heuser, Wissenschaftlicher Direktor der Diva, betont diesbezüglich: „Die Menschen erleben nicht nur an der Tankstelle, dass alles teurer wird. Es macht sich ein Stimmungsbild breit, dass auch im Alter das Geld zum Leben auf dem bisherigen Niveau nicht mehr ausreichen könnte. Zudem wirken sich sicher auch Drohszenarien des russischen Angriffskriegs ganz allgemein auf die Stimmungslage aus.“
Im Zuge des steigenden Vertrauensverlustes hinsichtlich der finanziellen Absicherung für das Rentenalter über die gesetzliche Altersrente, steigt der Anteil derer, die künftig zusätzlich vorsorgen möchten. So gaben bei der aktuellen Diva-Umfrage 31,9 Prozent an, mehr in die betriebliche Altersvorsorge zu investieren. Rund ein halbes Jahr vorher waren es mit 28,6 Prozent noch etwas weniger. Verstärkt auf eine private Altersvorsorge setzen wollen künftig sogar rund 42,8 Prozent. Im Herbst 2021 waren es noch 39,0 Prozent.
Welche Vorsorgestrategien und Lösungen der betrieblichen oder privaten Altersvorsorge für den Einzelnen entsprechend seinem Bedarf und seiner individuellen Ansprüche am sinnvollsten sind, lässt sich bei einem Beratungsgespräch mit einem Versicherungsfachmann klären. Je nach Vorsorgelösung ist eventuell auch eine staatliche Förderung möglich. Grundsätzlich gilt, je früher man für das Alter vorsorgt, desto niedriger sind aufgrund des Zinseszinseffekts die monatlichen Belastungen, um das gewünschte Alterseinkommen zu erreichen.
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