(verpd) In Berlin wurden auch im vergangenen Jahr nach absoluten Zahlen die meisten Wohnungseinbruch-Diebstähle registriert. In Relation zur Einwohnerzahl liegt Bremerhaven an der Spitze. Dort war die Einbruchsrate fast viermal so hoch wie im Bundesschnitt. Dies geht aus der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS 2021) hervor. Sie belegt auch, wie stark sich die Aufklärungsquoten unterscheiden.
Im vergangenen Jahr ist die Zahl der versicherten Wohnungseinbrüche coronabedingt auf einen Tiefststand von etwa 60.000 zurückgegangen. Das Minus bezifferte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) nach vorläufigen Zahlen auf etwa 25.000 Delikte. Das entspricht einem Minus von fast einem Drittel.
Da sich gleichzeitig aber die Versicherungsleistungen nur um gut ein Fünftel auf 180 Millionen Euro verminderten, kletterte die durchschnittliche Höhe je Einbruchschaden von 2.700 auf 3.100 Euro. Ähnlich hoch war der Wert nur 2019 und 2015.
In der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS 2021) wird die Zahl der erfassten Wohnungseinbruch-Diebstähle nach den §§ 244 Absatz 1 Nummern 3 und 4 sowie 244a StGB (Strafgesetzbuch) mit 54.236 angegeben. Dies bedeutet einen Rückgang um weit über ein Viertel im Vergleich zum Jahr zuvor, als es noch um ein Neuntel nach unten ging.
Die Differenzen zwischen den PKS- und den GDV-Zahlen dürften darauf zurückzuführen sein, dass der Versichererverband auch Einbrüche in Keller, Dachböden oder Wirtschaftsräume berücksichtigt.
Aus den aktuellen PKS-Daten geht auch hervor, dass diese Kriminalität in den deutschen Großstädten (ab 100.000 Einwohner) sehr unterschiedlich ausfällt. Nach absoluten Einbruchszahlen ist die Bundeshauptstadt Berlin mit fast 5.000 solcher Delikte erneut Spitzenreiter.
In Hamburg waren es etwa 2.200, in Köln rund 1.450. Dahinter folgt Bremen mit annähernd 1.000 polizeilich erfassten Wohnungseinbruch-Diebstählen vor Duisburg, Essen und Düsseldorf mit jeweils um die 800 solcher Taten.
Für insgesamt 26 der 83 aufgeführten Städte werden in der amtlichen Statistik weniger als 100 solcher Delikte gelistet. An der Spitze dieser Aufstellung liegen Fürth und Würzburg mit jeweils 25 Wohnungseinbruch-Diebstählen. Knapp unter beziehungsweise über 30 waren es in Erlangen und Ingolstadt.
In Relation zur Einwohnerzahl war 2021 Bremerhaven die Hauptstadt der Wohnungseinbrecher. Dort ist die Einbruchsrate von 245 auf 256 pro 100.000 Einwohner gestiegen. Dadurch ging es von drei auf eins nach oben. Zum Vergleich: Bundesweit sank der Durchschnittswert von 105 auf 65.
Neueinsteiger in die „Top Ten“ ist Mülheim an der Ruhr, wo die Einbruchsrate von 168 auf 191 stieg. Dahinter finden sich mit jeweils über 170 verzeichneten Delikten Bonn (von zwei auf drei), Bremen (unverändert Platz vier), Mönchengladbach (neu in der Top Ten) und weiterhin auf Rang sechs Saarbrücken wieder.
In der ehemaligen Bundeshauptstadt ging die Einbruchsrate um etwa 70 im Vergleich zum Vorjahr und in der Hansestadt um etwa 50 zurück. Letztere hatte in früheren Jahren noch den unrühmlichen Spitzenplatz belegt.
Mit zwischen etwa 164 und rund 155 polizeilich erfassten Fällen pro 100.000 Einwohner war auch in Herne, Duisburg, dem letztjährigen Spitzenreiter Krefeld, Bergisch Gladbach und Gelsenkirchen das Risiko vergleichsweise hoch.
Stadt* |
Einbruchsrate** in 2021 |
---|---|
*Städte ab 100.000 Einwohner, **Einbrüche pro 100.000 Einwohner, Datenquelle: Bundeskriminalamt, Polizeiliche Kriminalstatistik 2021 |
|
Bremerhaven |
256,3 |
Mühlheim an der Ruhr |
191,3 |
Bonn |
177,0 |
Bremen |
172,4 |
Mönchengladbach |
171,8 |
Saarbrücken |
171,2 |
Herne |
163,8 |
Duisburg |
162,7 |
Krefeld |
161,8 |
Bundesdurchschnitt |
65,0 |
In insgesamt 18 Großstädten lag die Einbruchsrate pro 100.000 Einwohner unter 50. Das geringste Risiko für Wohnungseinbruch-Diebstähle besteht in Fürth und Würzburg mit jeweils leicht unter 20 solcher Taten pro 100.000 Einwohner. Würzburg kam 2020 auf die siebtniedrigste Einbruchsrate, Jena gehörte nicht zu den zehn Städten mit den niedrigsten Werten.
In Regensburg, Ingolstadt und München war die Gefahr mit jeweils unter 25 Delikten pro 100.000 Einwohner ebenfalls vergleichsweise gering. Gleiches gilt auch für Erlangen, Ulm, Heidelberg und Augsburg mit Einbruchsraten von jeweils unter 30.
Stadt* |
Einbruchsrate** in 2021 |
---|---|
*Städte ab 100.000 Einwohner, **Einbrüche pro 100.000 Einwohner, Datenquelle: Bundeskriminalamt, Polizeiliche Kriminalstatistik 2021 |
|
Fürth |
19,5 |
Würzburg |
19,7 |
Regensburg |
22,3 |
Ingolstadt |
22,6 |
München |
23,9 |
Erlangen |
25,8 |
Ulm |
28,5 |
Heidelberg |
29,0 |
Augsburg |
29,4 |
Bundesdurchschnitt |
65,0 |
Die Aufklärungsquote ist bundesweit von 17,6 auf 19,5 Prozent gestiegen. Auch hier unterscheiden sich die deutschen Metropolen deutlich.
So wurde etwa in Salzgitter, Jena und Bremerhaven nur etwa mehr als jedes 20. Delikt aufgeklärt. Sehr niedrig waren die Aufklärungsquoten ferner in Leverkusen, Hamburg und Mülheim an der Ruhr.
Spitzenreiter ist Heilbronn, wo im vergangenen Jahr mehr als zwei von drei dieser Fälle gelöst wurden. In Ingolstadt traf dies auf mehr als sechs von zehn Delikten zu, in Osnabrück auf annähernd die Hälfte.
(verpd) In Berlin wurden im vergangenen Jahr nach absoluten Zahlen erneut die meisten Wohnungseinbruch-Diebstähle registriert. In Relation zur Einwohnerzahl liegt Bremerhaven weiterhin an der Spitze. Dort war die Einbruchsrate über drei Mal so hoch wie im Bundesschnitt. Dies geht aus der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik hervor. Sie belegt auch, wie stark sich die Aufklärungsquoten von Stadt zu Stadt unterscheiden.
Im vergangenen Jahr hat die Zahl der versicherten Wohnungseinbrüche nach vorläufigen Zahlen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) um etwa ein Siebtel auf 80.000 zugenommen. Dies entspricht allerdings immer noch dem zweitniedrigsten Wert nach dem coronabedingten Tiefststand im Jahr zuvor.
In der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik 2022 (PKS 2022) des Bundeskriminalamtes (BKA) wird die Zahl der erfassten Wohnungseinbruch-Diebstähle mit 65.908 angegeben. Dies bedeutet eine Zunahme um über ein Fünftel, nachdem es zuvor sechs Mal in Folge Rückgänge gegeben hatte.
Die Differenzen zwischen den PKS- und den GDV-Zahlen dürften unter anderem darauf zurückzuführen sein, dass der GDV auch Einbrüche in Keller, Dachböden oder Wirtschaftsräume berücksichtigt, die Wohnungseinbruchstatistik im Rahmen der PKS 2022 jedoch nicht.
Mittlerweile liegen auch regional aufgeschlüsselte Statistikdaten aus der PKS vor. Demnach sind in den deutschen Großstädten ab 100.000 Einwohner gewaltige Unterschiede zu beobachten. Nach absoluten Einbruchszahlen ist die Bundeshauptstadt Berlin mit fast 6.150 solcher Delikte erneut Spitzenreiter.
In Hamburg waren es etwa 2.500, in Köln rund 2.200. Dahinter folgen Bremen, Duisburg und Dortmund mit jeweils über 1.000 polizeilich erfassten Taten. Düsseldorf blieb so gerade eben noch im dreistelligen Bereich.
Für insgesamt 25 der 84 aufgeführten Städte werden in der amtlichen Statistik weniger als 100 solcher Delikte gelistet. An der Spitze dieser Aufstellung liegt Ingolstadt mit 32 Wohnungseinbruch-Diebstählen vor Erlangen (35) und Heilbronn.
In Relation zur Einwohnerzahl war 2021 Bremerhaven erneut die Hauptstadt der Wohnungseinbrecher. Dort ist die Einbruchsrate von 256 auf fast 289 pro 100.000 Einwohner gestiegen. Zum Vergleich: Bundesweit stieg der Durchschnittswert nur von 65 auf 79 je 100.000 Einwohner.
Stadt | Anzahl der Wohnungseinbrüche je 100.000 Einwohner |
---|---|
Städte ab 100.000 Einwohner, Datenquelle: Polizeilichen Kriminalstatistik 2022 vom Bundeskriminalamt | |
Bremerhaven | 288,9 |
Duisburg | 229,2 |
Recklinghausen | 221,3 |
Mülheim an der Ruhr | 217,3 |
Krefeld | 215,4 |
Bremen | 205,8 |
Köln | 205,7 |
Moers | 197,6 |
Bonn | 191,0 |
Mönchengladbach | 188,1 |
Bundesdurchschnitt | 79,1 |
An zweiter Stelle folgt Duisburg (plus 66,5 Punkte auf 229), das im Jahr zuvor auf Platz acht gelegen hatte, vor dem „Neueinsteiger“ in die Top Ten Recklinghausen (221 Delikte pro 100.000 Einwohner). Auf Werte von über 200 kommen ansonsten nur noch Mülheim an der Ruhr (von Platz zwei auf Position vier), Krefeld (von neun auf fünf), Bremen (von vier auf sechs) und Köln (im Vorjahr nicht in der Top Ten).
In insgesamt 13 Großstädten lag die Einbruchsrate pro 100.000 Einwohner unter 50. Das geringste Risiko für Wohnungseinbruch-Diebstähle besteht in Ingolstadt (23 Taten pro 100.000 Einwohner). Werte von knapp über 30 werden für Augsburg, Erlangen und München ausgewiesen.
Stadt | Anzahl der Wohnungseinbrüche je 100.000 Einwohner |
---|---|
Städte ab 100.000 Einwohner, Datenquelle: Polizeilichen Kriminalstatistik 2022 vom Bundeskriminalamt | |
Ingolstadt | 23,2 |
Augsburg | 30,4 |
Erlangen | 30,9 |
München | 31,2 |
Heilbronn | 33,4 |
Regensburg | 33,9 |
Ulm | 34,7 |
Würzburg | 36,2 |
Heidelberg | 37,7 |
Rostock | 40,8 |
Bundesdurchschnitt | 79,1 |
In Heilbronn, Regensburg und Ulm war die Gefahr mit jeweils unter 35 Delikten pro 100.000 Einwohner ebenfalls vergleichsweise gering. Gleiches gilt auch für Würzburg und Heidelberg mit Einbruchsraten von jeweils unter 40. Fast alle der letztgenannten Städte gehörten auch im Jahr davor zu denen mit einem recht niedrigen Risiko.
Die Aufklärungsquote ist bundesweit von 19,5 auf 16,1 Prozent deutlich gesunken. Auch hier unterschieden sich die deutschen Metropolen deutlich. So wurde etwa in Mülheim an der Ruhr nur rund jedes 18. Delikt aufgeklärt. Sehr niedrig waren die Aufklärungsquoten ferner in Bremen, Köln und Stuttgart mit etwa einem Vierzehntel.
Stadt | Aufklärungsquote in Prozent |
---|---|
Städte ab 100.000 Einwohner, Datenquelle: Polizeilichen Kriminalstatistik 2022 vom Bundeskriminalamt | |
Dresden | 39,3 |
Oberhausen | 31,5 |
Wolfsburg | 30,9 |
Gütersloh | 30,9 |
Rostock | 30,6 |
Chemnitz | 29,6 |
Heidelberg | 28,3 |
Ingolstadt | 28,1 |
Heilbronn | 26,2 |
Hildesheim | 26,0 |
Bundesdurchschnitt | 16,1 |
Hanau | 9,2 |
Koblenz | 9,1 |
Gelsenkirchen | 9,0 |
Bremerhaven | 8,9 |
Hamburg | 8,9 |
Berlin | 8,6 |
Stuttgart | 7,4 |
Köln | 7,2 |
Bremen | 7,2 |
Mülheim an der Ruhr | 5,7 |
Spitzenreiter ist Dresden, wo im vergangenen Jahr fast vier von zehn dieser Fälle gelöst wurden. In Oberhausen, Wolfsburg, Gütersloh, Rostock und Chemnitz traf dies auf jeweils um die drei von zehn Delikten zu.