Apps machen das Handy zum Schutzengel

(verpd) Smartphones können mit entsprechenden Apps standortbezogen vor Unwettern und anderen Katastrophen warnen. Diese Warnungen erfolgen oft so rechtzeitig, dass man sich selbst und sein gefährdetes Eigentum in Sicherheit bringen kann. Besonders empfehlenswert sind dabei Apps von offiziellen Stellen.

Wer rechtzeitig informiert ist, kann sich und sein Hab und Gut bei einem Unwetter oder in einem Katastrophenfall schützen. Dies gilt beispielsweise bei Starkregen mit Überflutungsgefahr, Sturm, Hagel oder anderen Katastrophen. So vorgewarnt können oftmals noch Fenster geschlossen, Gartenmöbel gesichert oder das Auto in die Garage gestellt werden, um es vor Hagel zu schützen.

Damit allerdings eine App über das Handy den Benutzer überhaupt warnen kann, muss sie nicht nur installiert sein, sondern auch Push-Nachrichten empfangen und anzeigen können. Push-Nachrichten sind spezielle Textmeldungen, die direkt auf dem Bildschirm erscheinen, ohne dass die App geöffnet werden muss. Welche Apps Push-Nachrichten nutzen können, lässt sich in den Einstellungen des Geräts festlegen.

Katwarn, NINA und andere Apps

Das Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme hat das Bevölkerungswarnsystem Katwarn entwickelt, das ortsbezogen über Brände, Unwetter, Terroranschläge und andere Gefahren informiert. Autorisierte Behörden und Sicherheitsorganisationen entscheiden, wann und wo Warnungen ausgegeben werden. Neu sind Themen-Abos für spezielle Meldungen wie Produktrückrufe.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) bietet die Warn-App NINA an, die vor Gefahrenlagen wie Gefahrstoffausbreitung oder Großbränden warnt. Sie integriert auch Wetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD), Hochwasserinformationen und aktuelle Corona-Lagen. Für Wetterinteressierte ist die WarnWetter-App des DWD geeignet, die unter anderem vor Starkregen, Sturm, Frost und Nebel warnt.

Neben diesen Apps gibt es privatwirtschaftliche Lösungen wie die kostenfreie Warn-App BIWAPP, bei der Nutzer festlegen können, über welche Themen an welchen Orten sie informiert werden möchten, etwa Schulausfälle, Verkehrsunfälle, Feuer, Hochwasser, Bombenentschärfungen und allgemeine Warnungen.

Warnsysteme und Schadenservice der Versicherer

Ergänzend hierzu bieten einige Versicherer eigene Apps oder Warnsysteme auf SMS- oder E-Mail-Basis an, um Kunden über Gefahrenlagen zu informieren. Die Anmeldung hierfür erfolgt in aller Regel über das Webportal des Versicherers oder Vermittlers.

Sollte es doch zu einem versicherten Schaden kommen, kann dieser bei den meisten Versicherern einfach telefonisch oder über ein Onlineformular gemeldet werden.

Nicht alle Warnungen brauchen eine App

Eine weitere Warnmethode per Handy ist Cell Broadcast. Hierbei handelt es sich um einen Mobilfunkdienst, der Nachrichten an alle Mobiltelefone innerhalb einer Funkzelle sendet, und zwar ohne, dass dafür eine spezielle App erforderlich ist. Diese Nachrichten, die ähnlich wie SMS aussehen, werden von Mobilfunkmasten ausgesendet und erscheinen direkt auf dem Bildschirm des Mobiltelefons, begleitet von einem speziellen Alarmton.

Das Handy muss dafür nur angeschaltet sein. Selbst wenn es auf lautlos stehen sollte, warnt es in diesem Fall. Ob und wie dies funktioniert, kann jeder beim bundesweiten Warntag – jährlich am zweiten Donnerstag im September, in diesem Jahr also am 12. September – selbst ausprobieren. Cell Broadcast kann effektiv zur Warnung der Bevölkerung vor Katastrophen genutzt werden, da es auch bei Netzüberlastung funktioniert und keine Rückmeldung vom Empfänger erfordert.

Tipp: Detaillierte Informationen, wie man sich auf bestimmte Katastrophenfälle vorbereiten kann, liefern die bestell- und downloadbare Broschüre „Katastrophenalarm“ sowie eine Checkliste des BBK.

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