Deutlich höhere Schäden durch Wohnungseinbrüche

(verpd) Letztes Jahr haben die Hausratversicherer 340 Millionen Euro für die versicherten Schäden durch Wohnungseinbrüche bezahlt und damit über ein Viertel mehr als im Vorjahr. Die Anzahl dieser versicherten Delikte ist zwar ebenfalls gestiegen, aber erheblich geringer als die Schadenhöhe.

Im vergangenen Jahr haben die deutschen Hausratversicherer für rund 95.000 Wohnungseinbrüche etwa 340 Millionen Euro an Versicherungsleistungen ausbezahlt. Dies geht aus der jüngst vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) vorgestellten Einbruchbilanz auf Basis von vorläufigen Zahlen hervor.

Nach sechs Rückgängen zum zweiten Mal mehr dieser Taten

Die Anzahl der Delikte nahm zum zweiten Mal in Folge zu. Dabei ging es vom absoluten Tiefststand im Jahr 2021, damals waren es 70.000 versicherte Wohnungseinbrüche, zunächst um etwa 10.000 Taten (plus etwa ein Siebtel) bis 2022 nach oben. In 2023 waren es mit 95.000 noch einmal 15.000 versicherte Wohnungseinbrüche mehr (plus über ein Sechstel) als im Jahr davor.

Die Zahl der polizeilich erfassten Wohnungseinbruchdiebstähle nahm in etwa gleicher Größenordnung zu (plus ein gutes Sechstel auf über 77.800 Fälle). Dies zeigt die ebenfalls jüngst veröffentlichte Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2023.

Die GDV-Zahlen sind um einiges höher als diejenigen aus der PKS. Ein Grund hierfür ist, dass in der GDV-Statistik auch Einbrüche in Keller, Dachböden oder Wirtschaftsräume enthalten sind, die in der PKS separat ausgewiesen werden.

Schadendurchschnitt steigt auf Rekordniveau

Wie der GDV weiter mitteilte, fiel die Schadenhöhe mit 340 Millionen Euro um 70 Millionen Euro höher aus als 2022. Das ist ein Anstieg um über ein Viertel, nämlich um fast 26 Prozent – und damit eine höhere Steigerung als bei der Anzahl der Delikte. Höhere Kosten entstanden der Assekuranz zuletzt 2017 – damals waren es 360 Millionen Euro.

Zum Vergleich: 2015, dem Jahr, in dem insgesamt die höchsten versicherten Schäden durch Wohnungseinbrüche anfielen, mussten die Hausratversicherer sogar 560 Millionen leisten. Seinerzeit gab es jedoch auch die höchste Zahl an versicherten Delikten innerhalb eines Jahres mit 180.000 Fällen.

Da die Kosten sich stärker erhöhten als die Fallzahl, stieg der Schadendurchschnitt auf einen neuen Rekordwert von 3.350 Euro in 2022 auf 3.500 Euro in 2023.

Mehr Einbruchschutz notwendig

Der GDV nahm die Zahlen der vorläufigen Einbruchbilanz zum Anlass, erneut höhere Investitionen in den Einbruchschutz zu fordern. Einbrecher hätten es in vielen Gebäuden weiterhin viel zu leicht, einzusteigen und Wertgegenstände zu entwenden.

In diesem Zusammenhang lässt sich GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen folgendermaßen zitieren: „Fast jeder zweite Einbruch scheitert, weil die Täter zu lange brauchen, um ins Haus kommen.“

Der GDV weist darauf hin, dass man sich bei der Sanierung oder dem altersgerechten Umbau seines Eigenheims an die KfW Bank wenden könne. Dort gebe es Förderprodukte für Einzelmaßnahmen zum Einbruchschutz.

„Aus Sicht der Versicherer sollten die typischen Schwachstellen an Haus oder Wohnung besonders gesichert werden. Doch einbruchhemmende Fenster und Türen werden in Deutschland bei Neubauten nicht standardmäßig eingebaut, unter anderem, weil entsprechende Vorschriften hierzu bislang fehlen“, so der GDV weiter.

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