(verpd) Im Mai 2022 war die Bevölkerungszahl in Deutschland nach neuesten Angaben des Statistischen Bundesamts um rund 1,4 Millionen geringer als nach den seit 2011 fortgeschriebenen Daten der letzten Volkszählung. Gravierende Abweichungen zeigen sich insbesondere bei der Zahl der erfassten Ausländer.
Zum Stichtag 15. Mai 2022 zählte die Bundesrepublik Deutschland rund 82,72 Millionen Einwohner. Dies gab das Statistische Bundesamt (Destatis) jüngst auf Basis der jetzt vorliegenden Ergebnisse des Zensus 2022 bekannt.
Damit lebten gegenüber der amtlichen Bevölkerungsfortschreibung (auf Basis des Zensus 2011, Stand 30. Juni 2022) knapp 1,4 Millionen Menschen weniger in Deutschland als bislang angenommen, so Destatis-Präsidentin Ruth Brand in der Mitteilung.
Das entspreche einem Minus im Bundessschnitt von 1,6 Prozent. Im Vergleich zum Zensus 2011 sei die Zahl gleichwohl um 2,5 Millionen gestiegen, wird weiter hervorgehoben.
Die Statistiker berichten ferner von sehr unterschiedlichen Entwicklungen in den Bundesländern. So wurde die Einwohnerzahl in zwei Ländern nach oben korrigiert – im Saarland um 1,8 Prozent und in Bremen um 1,9 Prozent.
In den übrigen 14 Bundesländern blieb der Wert hinter der Bevölkerungsfortschreibung nach dem Zensus 2022 zurück, und zwar je nach Bundesland um minus 0,6 bis minus 3,5 Prozent. Am deutlichsten wichen die Zahlen mit jeweils minus 3,5 Prozent in Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg von den bisher angenommenen Werten ab. In Thüringen und Schleswig-Holstein waren es „nur“ minus 0,6 Prozent.
Den Angaben zufolge war zum Stichtag 15. Mai 2022 die Zahl der Bewohner in 5.989 der 10.786 Gemeinden Deutschlands um mindestens ein Prozent geringer als angenommen. Das entspricht einem Anteil von 56 Prozent.
In 3.163 Gemeinden (29 Prozent Anteil) betrug die Abweichung nach oben oder unten weniger als ein Prozent. In den verbleibenden 1.634 Gemeinden (15 Prozent) fiel die Zahl um mindestens ein Prozent höher aus als nach amtlichen Bevölkerungsfortschreibung.
Die deutlich niedrigere Einwohnerzahl ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass mit etwa 10,9 Millionen Personen um nahezu eine Million beziehungsweise ein Zwölftel weniger Ausländer erfasst wurden als bislang angenommen. Damit seien etwa 71 Prozent der Abweichung auf die nicht deutsche Bevölkerung zurückzuführen.
Gründe hierfür sind laut Destatis „vermutlich einerseits die Einflüsse von Fluchtbewegungen auf die melderechtliche Erfassung von ausländischen Einwohnerinnen und Einwohnern. So können Personen, die beim Zuzug nach Deutschland melderechtlich erfasst wurden, bereits wieder weggezogen sein, beispielsweise in ihre Herkunftsländer, ohne dass dies melderechtlich erfasst worden ist.
Diese häufig ausbleibende Abmeldung von ausländischen Einwohnerinnen und Einwohnern bei Rückzug in ihre Herkunftsländer ist ein bereits aus früheren Bevölkerungsuntersuchungen bekanntes Phänomen. Umgekehrt waren Schutzsuchende, die am Zensus-Stichtag in einer Gemeinde gewohnt haben, vielleicht noch nicht melderechtlich als Einwohnerin oder Einwohner erfasst.“
Weniger Einwohner und der Demografiewandel, also die seit Jahren sinkende Zahl der Menschen im jüngeren Alter und die gleichzeitig steigende Zahl an Senioren durch die steigende Lebenserwartung, führen dazu, dass künftig immer weniger Erwerbstätige für immer mehr Rentner aufkommen müssen. Es ist daher davon auszugehen, dass auch das Rentenniveau, das aktuell bei nur rund 48 Prozent liegt, weiterhin sinken wird.
Zwar soll mit einer aktuell geplanten gesetzlichen Regelung ein Absinken unter 48 Prozent bis Mitte des Jahres 2040 verhindert werden. Allerdings reicht bereits heute dieses Rentenniveau vielen nicht, um damit den bisherigen Lebensstandard halten zu können.
Zumal nicht alle dieses Sicherungsniveau erhalten, denn dazu müssen mindestens die Kriterien eines sogenannten Eck- oder Standardrentners erfüllt werden. Umso wichtiger ist es für den Einzelnen, entsprechend privat vorzusorgen. Die Versicherungswirtschaft bietet dazu individuell passende Lösungen an.