Die Geburtenrate sinkt weiter

(verpd) Wie aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes belegen, ist 2023 die Geburtenrate zum zweiten Mal in Folge gesunken. Das gleiche gilt für die Anzahl der neugeborenen Kinder. Das hat auch Auswirkungen auf die gesetzliche Rentenabsicherung.

Nach neusten Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) ist letztes Jahr die Geburtenrate im Vergleich zum Vorjahr um 6,9 Prozent von 1,455 auf 1,354 Kinder, die eine Frau im Schnitt im Laufe ihres Lebens zur Welt bringt, gesunken.

Das ist die zweite Reduzierung in Folge und der niedrigste Wert seit dem Jahr 2006, damals lag die Geburtenrate bei 1,331. Die höchste Geburtenrate seit der Wiedervereinigung 1990 gab es mit einem Wert von 1,592 im Jahr 2016, die niedrigste 1994 mit 1,243.

Die Geburtenrate gibt laut Destatis an, „wie viele Kinder eine Frau im Laufe ihres Lebens bekäme, wenn ihr Geburtenverhalten so wäre wie das aller Frauen zwischen 15 und 49 Jahren im betrachteten Jahr“.

Geburtendefizit auf Rekordniveau

Insgesamt zeigen die Destatis-Daten zudem, dass seit Jahren deutlich mehr Menschen innerhalb eines Kalenderjahres versterben als geboren werden. In den letzten 33 Jahren lag das durchschnittliche Geburtendefizit jährlich bei 150.000. In den vergangenen vier Jahren waren es im Schnitt bereits fast 276.000.

Letztes Jahr wurde sogar ein neuer Rekordwert seit der Wiedervereinigung erreicht. Während 2023 knapp 693.000 Babys zur Welt kamen, sind im gleichen Jahr über 1.028.200 Menschen gestorben. Es gab damit 335.200 mehr Verstorbene als Neugeborene.

Private Altersvorsorge notwendig

Da zudem die Lebenserwartung im Vergleich zu vor 30 oder 40 Jahren deutlich zugenommen hat, wird die Zahl der Einwohner im erwerbstätigen Alter zur Anzahl der Personen im Ruhestand immer kleiner, was sich auch auf die gesetzliche Rentenabsicherung auswirkt.

Unter anderem ist damit zu rechnen, dass das Rentenniveau, das aktuell bei 48 Prozent liegt und bis 2040 auf dem Niveau aufgrund gesetzlicher Regelungen voraussichtlich gehalten wird, später noch weiter absinkt. Laut Modellrechnungen des Rentenversicherungsberichts 2023, den das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) veröffentlicht hat, könnte das künftige Rentenniveau ohne diese gesetzliche Haltelinie bereits bis 2030 sogar auf 45 Prozent fallen.

Schon heute erhält also ein sogenannter Standardrentner, der die Regelaltersgrenze erreicht und 45 Jahre lang einen Verdienst in Höhe des Durchschnittseinkommens aller gesetzlich Rentenversicherten hatte, somit weniger als die Hälfte seines bisherigen Einkommens als gesetzliche Altersrente. Damit lässt sich in der Regel der bisherige Lebensstandard im Ruhestand nicht halten.

Daher ist für den Einzelnen eine frühzeitige private Absicherung für das Alter wichtig. Auch wer glaubt, aktuell keine finanziellen Mittel dafür zur Verfügung zu haben, sollte sich diesbezüglich von einem Versicherungsfachmann beraten lassen.

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