Die größten Rechtsrisiken für Verbraucher

(verpd) Als Privatperson kann es in zahlreichen alltäglichen Bereichen notwendig werden, sein Recht per Anwalt oder sogar per Gerichtsklage einzufordern. In manchen Fällen benötigt man auch rechtlichen Beistand, um ungerechtfertigte Anschuldigungen abzuwehren. Die Kosten für ein solches rechtliches Vorgehen, lassen sich häufig mit einer bestehenden Rechtsschutz-Versicherung absichern. In einer aktuellen Analyse hat ein Rechtsschutzversicherer ermittelt, für welche Rechtsgebiete die versicherten Bürger letztes Jahr ihre bestehende Rechtsschutzpolice am häufigsten in Anspruch nahmen.

Wer bei einem Konflikt oder erlittenen Schaden sein Recht per Anwalt oder Gericht einfordert und eine für den Streitfall passende Rechtsschutz-Versicherung hat, für den übernimmt der Versicherer im Rahmen des vereinbarten Versicherungsschutzes die anfallenden Anwalts- und Prozesskosten.

Ein Rechtsschutzversicherer hat rund 393.000 entsprechende Versicherungsfälle aus dem vergangenen Jahr, bei denen Privatpersonen ihre Rechtsschutz-Versicherung in Anspruch genommen hatten, analysiert und die Bereiche mit den häufigsten Streitigkeiten ermittelt.

Wie auch im Jahr 2021 und 2020, stellten im Vorjahr Vertragsstreitigkeiten die größte Gefahr für den Privatkunden dar. Fast jeder fünfte versicherte Rechtsstreit, und damit knapp 73.000 Fälle waren es 2022. Das sind gut 4.000 Fälle mehr als noch im Vorvorjahr.

Vom Streit im Straßenverkehr bis zum Ärger mit dem Vermieter

Auf Platz zwei fallen Gesetzeskonflikte im Straßenverkehr. Das kann beispielsweise ein Fahrverbot sein, gegen das angegangen wird, oder weil dem Versicherten eine fahrlässige Körperverletzung im Rahmen eines Verkehrsunfalles vorgeworfen wurde. Im Betrachtungszeitraum 2022 wurden insgesamt knapp 60.100 solcher Fälle vom Versicherer erfasst, was 15 Prozent der analysierten Rechtsschutzfälle entspricht.

Mit 43.000 Leistungsfällen, das entspricht jedem neunten analysierten Rechtsschutzfall, rangiert „Anspruch auf Schadenersatz“ auf der dritten Position der größten Rechtsrisiken. Auf Platz vier finden sich Konflikte am Arbeitsplatz. Davon gab es im erfassten Zeitraum mehr als 39.000 Fälle. Das ist in etwa dieselbe Zahl wie 2021, als ebenfalls etwas mehr als 39.000 Fälle gemeldet wurden. Das war jeweils jeder zehnte analysierte Rechtsstreit.

Auf den fünften Platz der häufigsten durch eine Rechtsschutzversicherung gedeckten Streitereien fallen Konflikte zwischen Mietern, Vermietern und/oder Eigentümern. 34.700 Leistungsfälle hat der Versicherer 2022 bearbeitet.

Die passende Rechtsschutzpolice

Es kann in den verschiedensten Lebensbereichen zu Streitigkeiten kommen. Für die meisten Rechtsbereiche gibt es passende Rechtsschutz-Policen. Eine Privat- und Berufsrechtsschutz-Versicherung übernimmt zum Beispiel die Anwalts- und Prozesskosten für zahlreiche Fälle, wenn es im privaten oder beruflichen Bereich zu gerichtlichen Auseinandersetzungen kommt.

In den meisten dieser Policen sind auch Streitigkeiten im Rahmen von Verbraucherverträgen wie Reiseverträgen und auch Kaufverträgen von Möbeln oder Elektrogeräten mit abgesichert. Kfz-Halter und Kfz-Fahrer können sich mit einer Verkehrsrechtsschutz-Versicherung bei Ärger rund um das Kfz und für Rechtsstreitigkeiten im Rahmen eines Unfalles absichern.

Für Mieter oder Immobilieneigentümer, die sich vor dem Kostenrisiko im Streitfall mit dem Mieter oder Vermieter schützen möchten, werden Wohnungs- und Grundstücks-Rechtsschutz-Policen angeboten. Es gibt aber auch Kombi-Policen wie eine Privat-, Berufs- und Verkehrsrechtsschutz-Versicherung, die bereichsübergreifend absichern.

Für Firmen, Selbstständige und Landwirte werden spezielle Rechtsschutz-Versicherungen angeboten, die diverse Streitfälle aus beruflichen und privaten Bereichen abdecken. Ein Versicherungsfachmann berät auf Wunsch, welche Rechtsschutzabsicherung je nach individueller Lebenssituation sinnvoll ist.

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