(verpd) Im vergangenen Jahr wurden die insgesamt meisten und teuersten versicherten Schäden am Hausrat durch Einbruch-Diebstähle verursacht. Dies geht aus aktuellen Daten des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. hervor. Doch auch die anderen versicherten Gefahren führten zu Schäden im acht- bis neunstelligen Bereich. Insgesamt erstatteten die Hausratversicherer fast 1,7 Milliarden Euro für die versicherten Schäden im letzten Jahr.
Viele Haushalte haben ihren Hausrat über eine Hausratversicherung abgesichert. Versichert sind hier in der Regel Schäden am Hausrat durch Brand, Blitzschlag, Sturm ab Windstärke acht, Hagel, bestimmungswidrig ausgetretenes Leitungswasser und Einbruch-Diebstahl.
Gegen Aufpreis können meist auch erweiterte Elementarrisiken wie Schäden am Hausrat durch Überschwemmung (Ausuferung und Starkregen), Rückstau, Erdbeben, Erdsenkung, Erdrutsch, Schneedruck, Lawinen und Vulkanausbruch versichert werden.
Wie wichtig ein solcher Versicherungsschutz ist, belegen die Daten des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV). Demnach haben letztes Jahr die im GDV organisierten Hausratversicherer 1.661 Millionen Euro an Versicherungsleistungen für versicherte Hausratschäden erbracht. Dies entspricht nach aktuellen GDV-Zahlen einem Zuwachs um ein gutes Sechstel im Vergleich zum Jahr zuvor.
Nur einmal seit der Jahrtausendwende wurde ein höherer Betrag verzeichnet, und zwar vor zwei Jahren mit annähernd zwei Milliarden Euro. Seinerzeit hatte das Sturmtief „Bernd“ im Juli verheerende Schäden verursacht.
Davor war der Höchstwert in diesem Jahrhundert im Jahr 2002 erreicht worden, als fast 1,5 Milliarden Euro an Versicherungsleistungen von den Hausratversicherern bezahlt werden mussten. Doch auch in den Jahren, in denen weniger oder geringere Schäden anfielen, lag die versicherte Schadensumme insgesamt pro Kalenderjahr bei mindestens rund 1,15 Milliarden Euro.
Insgesamt summierten sich die ausbezahlten Versicherungsleistungen zwischen den Jahren 2000 und 2022 auf fast 32 Milliarden Euro.
Häufigste Schadenursache waren 2023, wie schon 2022, 2020 und in den Jahren zuvor, Einbruchdiebstähle. Nach GDV-Angaben hatten die Hausratversicherer für rund 280.000 dieser Taten einzustehen. 2022 waren es noch rund 10.000 Schadensfälle dieser Art weniger.
Auf Rang zwei der häufigsten versicherten Risiken, die 2023 zu Hausratschäden geführt haben, liegt bestimmungswidrig ausgetretenes Leitungswasser. Laut GDV wurden etwa 170.000 entsprechende Schäden gemeldet, und damit 10.000 mehr als im Vorjahr.
Feuerschäden finden sich an dritter Stelle mit 160.000 Ereignissen, statt im Vorjahr 130.000 Brandschäden.
Zudem gab es 150.000 Sturm- und Hagelschäden am Hausrat. Im Jahr davor waren es noch 30.000 Schäden mehr. Darüber hinaus listet der GDV für 2023 noch 60.000 Glasschäden (2022: 50.000) sowie 30.000 erweiterte Elementarschäden (2022: 10.000) auf.
Den größten Schaden machten 2023 anders als im vom „Sturmtief Bernd“ geprägten Jahr 2021 nicht die erweiterten Elementarschäden aus. Diese rangierten im Berichtsjahr mit 100 Millionen Euro an vorletzter Stelle der höchsten Schäden in 2023 – 2022 verursachten sie sogar nur 30 Millionen Euro, dafür 2021 860 Millionen Euro an versicherte Hausratschäden. Nur die Höhe der Glasschäden war 2023 mit unveränderten 30 Millionen Euro noch niedriger.
Ein weiteres Mal zahlten die Hausratversicherer am meisten für die Folgen von Einbruchdiebstählen. Zuletzt waren es 530 Millionen Euro (2022: 460 Millionen Euro). Für Feuerschäden betrugen die Versicherungsleistungen letztes Jahr 430 Millionen Euro (2022: 410 Millionen Euro), während Leitungswasserschäden mit 390 Millionen Euro (2022: 340 Millionen Euro) zu Buche schlugen.
Für Sturm- und Hagelschäden zahlten die Hausratversicherer den betroffenen Versicherten 110 Millionen Euro (2022: 90 Millionen Euro).