(verpd) Rund 5,6 Milliarden Euro haben die Sach- und Kraftfahrtversicherer 2023 für versicherte Schäden durch Naturgewalten in Deutschland aufgewendet. Dies sind 40 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Zudem ist die Schadensumme höher als im langjährigen Durchschnitt. Das ist dem aktuellen Naturgefahrenreport des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) zu entnehmen.
Die versicherten Schäden durch Naturgefahren im Rahmen bestehender Firmen-, Wohngebäude-, Hausrat- und Kfz-Versicherungen beliefen sich im vergangenen Jahr nach vorläufigen Zahlen auf rund 5,6 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich die Schadensumme um 1,6 Milliarden Euro beziehungsweise um 40 Prozent.
Der langjährige Durchschnitt der letzten 20 Jahre liegt laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) jedoch bei etwa 5,3 Milliarden Euro. Dies geht aus dem „Naturgefahrenreport 2024“ hervor, den der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) jüngst veröffentlicht hat.
Die versicherten Schäden an Wohngebäuden und Hausrat sowie an Industrie-, Gewerbe- und landwirtschaftlichen Betrieben beliefen sich auf 3,7 Milliarden Euro. Davon entfielen 2,7 Milliarden Euro auf 858.000 Sturm- und Hagelschäden sowie eine Milliarde Euro auf 170.000 Elementarschäden. Dazu zählen Schäden durch Überschwemmung, Starkregen, Lawinen, Erdrutsche, Erdsenkungen, Schneedruck und andere Naturgefahren.
Die versicherten Schäden durch Naturgewalten an Kraftfahrzeugen betrugen zusammen 1,92 Milliarden Euro. Hier verursachten allein 470.000 Sturm- und Hagelschäden Kosten in Höhe von 1,9 Milliarden Euro. Hinzu kamen 4.600 Überschwemmungsschäden, für die 20 Millionen Euro von den Kfz-Kaskoversicherern erstattet wurden.
In der Vergangenheit gab es mitunter noch deutlich höhere versicherte Schäden durch Naturgefahren binnen eines Jahres. Dazu gehört unter anderem das Jahr 2021 mit dem Sturmtief „Bernd“. In diesem Jahr zahlten die Versicherer eine Gesamtschadensumme von 13,9 Milliarden Euro.
Ähnliches gilt auch für 2002 mit der Oder-Flut mit versicherten Schäden von insgesamt etwa 12,5 Milliarden Euro. 2013 lag die Schadensumme mit rund 9,5 Milliarden Euro (jeweils hochgerechnet auf Bestand und Preise 2023) mehr als doppelt so hoch. Das Jahr war schadenseitig vom Juni-Hochwasser sowie von mehreren schweren Hagelstürmen und Orkanen geprägt.
Für die Rangliste der zehn verheerendsten Naturkatastrophen seit 2002 reichte es für keines der 2023 verzeichneten Ereignisse. Allerdings wird es das Juni-Hochwasser 2024 in die Rangliste der zehn verheerendsten Naturkatastrophen seit 2002 schaffen. Dieses schlug nach vorläufigen, auf Umfragen des GDV beruhenden Zahlen mit zwei Milliarden Euro zu Buche. Das bedeutet Platz sechs der zehn teuersten Schäden eines Jahres durch Naturgefahren binnen der letzten 22 Jahre.
Bei den einzelnen Naturereignissen am teuersten für die Sach- und Kraftfahrtversicherer war nach GDV-Angaben mit rund 10,85 Milliarden Euro das Sturmtief „Bernd“ (2021). Dahinter folgt mit rund 6,35 Milliarden Euro an versicherten Schäden das August-Hochwasser im Jahr 2002.
Am dritt- und viertteuersten waren „Kyrill“ mit 4,7 Milliarden Euro und das Hagelereignis „Andreas“ im Jahr 2013 mit vier Milliarden Euro. Hinter den Juni-Hochwassern der Jahre 2013 und 2024 liegt an siebter Stelle das Sturmereignis „Jeanett“ (2002) mit 1,9 Milliarden.
Der Sturm „Friederike“ und die Stürme „Ylenia“ und „Zeynep“ teilen sich die achte Position mit jeweils 1,65 Milliarden Euro. Knapp dahinter liegt das Hagelereignis „Hilal“ (2018) mit 1,6 Milliarden Euro. Die vorgenannten Zahlen wurden jeweils hochgerechnet auf Bestand und Preise 2023.
Unwetterschäden durch Hagel, Blitz und Sturm am Auto lassen sich beispielsweise durch eine Teilkaskoversicherung absichern. Hausbesitzer, die gegen Schäden an der Immobilie durch Brand, Blitzeinschlag, Sturm und Hagel versichert sein möchten, benötigen eine Gebäudeversicherung. Die gleichen Risiken sind zur Absicherung des Hausrates in einer Hausratpolice oder zum Schutz des Firmeninventars in einer Geschäftsinhaltsversicherung versichert.
Schäden durch weitere Naturgefahren wie Starkregen, Überschwemmung, Hochwasser, Schneelast, Lawinen, Erdrutsche, Erdsenkung oder Erdbeben können mit einer Elementarschadenversicherung abgesichert werden. Eine solche Absicherung lässt sich fast immer gegen einen Aufpreis in der Gebäude-, Hausrat- und/oder Firmenversicherung miteinschließen. Ein Versicherungsexperte hilft dabei, Absicherungslücke zu vermeiden.