(verpd) Über die Hälfte aller Pkw-Fahrer, die letztes Jahr an einem Verkehrsunfall mit Personenschaden beteiligt gewesen sind, waren aufgrund von Fahrfehlern die Hauptverursacher. Die anteilig häufigsten Unfälle mit Verletzten oder Toten sind seit Jahren auf Fehler der Autofahrer beim Abbiegen, Wenden sowie Ein- oder Ausfahren zurückzuführen, wie die Daten des Statistischen Bundesamtes belegen. Doch es gibt noch diverse andere Fahrfehler, die zu schweren Unfällen führen.
Im vergangenen Jahr registrierte die Polizei rund 2,52 Millionen Verkehrsunfälle. Davon waren 291.890 Unfälle mit Personenschäden, bei denen 366.557 Personen verletzt und 2.839 getötet wurden, wie die endgültigen Ergebnisse der Verkehrsunfallstatistik des Statistischen Bundesamtes (Destatis) belegen.
Bei der Mehrheit, nämlich bei 73,9 Prozent oder 215.573 dieser schweren Verkehrsunfälle war mindestens ein Unfallbeteiligter als Pkw-Fahrer involviert. Insgesamt waren bei diesen Unfällen 317.764 Autofahrer beteiligt, davon galten 180.049 dieser Fahrer und damit 56,7 Prozent aller unfallbeteiligten Pkw-Fahrer als Hauptverursacher.
Insgesamt stellte die Polizei 212.998 Fehlverhalten von Pkw-Fahrern fest, die die Unfälle mit Personenschäden (mit-)verursacht haben. Fast jeder fünfte dieser Fahrfehler (19,3 Prozent) betraf das Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren oder das Ein- beziehungsweise Ausfahren.
Weitere 17,1 Prozent entfielen auf Vorfahrtsverletzungen, 15,5 Prozent auf einen zu geringen Abstand zu anderen Verkehrsteilnehmern und 10,7 Prozent auf eine überhöhte oder unangepasste Geschwindigkeit.
Bei knapp 5,4 Prozent der unfallverursachenden Fahrfehler handelte es sich um ein falsches Verhalten gegenüber Fußgängern und bei 3,9 Prozent um eine falsche Straßenbenutzung, wie in die falsche Richtung in eine Einbahnstraße einfahren. Jeweils 3,3 Prozent der Fehlverhalten betrafen Fehler beim Überholen sowie Fahren unter Alkoholeinfluss.
Insgesamt stellte die Polizei in 2023 gegenüber dem Vorjahr 1,2 Prozent mehr Fahrfehler fest, die zu schweren Unfällen geführt haben.
Deutlich zugenommen haben insbesondere folgende drei Fehlverhalten, die zu Unfällen geführt haben: Letztes Jahr gab es 10,7 Prozent mehr Fahrfehler gegenüber Fußgängern, 7,2 Prozent mehr Fehler hinsichtlich der gewählten Geschwindigkeit und 3,8 Prozent mehr Abstandsfehler als im Vorjahr.
Einen signifikanten Rückgang gab es im gleichen Zeitraum bei folgenden Fahrfehlern: 2,4 Prozent weniger Überholfehler, 3,2 Prozent weniger Fehler bei der Straßenbenutzung und 7,6 Prozent weniger Fahrfehler, die auf ein Fahren unter Alkoholeinfluss zurückzuführen sind.
Grundsätzlich unterstreichen die Daten die Notwendigkeit als Autofahrer, sich an die Verkehrsregeln zu halten, um Unfälle zu vermeiden.