Die wichtigsten Sparmotive der Bürger

(verpd) Die Altersvorsorge bleibt das mit Abstand wichtigste Sparmotiv der Verbraucher in Deutschland. Das zeigt die Herbstumfrage des Verbandes der Privaten Bausparkassen. An zweiter Stelle liegt der (aufgeschobene) Konsum mit deutlich zunehmendem Vorsprung vor dem Wohneigentum. Letzteres erlebte einen regelrechten Einbruch.

Das zweckgerichtete Sparen genießt unter den Bundesbürgern einen erneut gestiegenen Stellenwert. Dies ist ein Ergebnis der aktuellen Herbstumfrage des Verbandes der Privaten Bausparkassen e.V.

Für die dreimal jährlich durchgeführte Untersuchung zum Sparverhalten lässt der Verband das Marktforschungsinstitut Kantar GmbH über 2.000 Bundesbürger ab 14 Jahren befragen. Die aktuelle Umfrage fand in der ersten Oktoberhälfte statt.

Sparquote gestiegen

Der Anteil des zweckgerichteten Sparens ist von mehrmals um die 40 Prozent auf zuletzt 47 Prozent gestiegen. Das entspricht nach Verbandsangaben wieder dem Niveau von kurz vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Der historische Tiefstwert wurde in der Sommerumfrage vor zwei Jahren mit deutlich unter 40 Prozent erreicht.

Den Angaben zufolge ist die Sparquote bei den jungen Erwachsenen am stärksten und in der Altersgruppe ab 60 Jahren am schwächsten ausgeprägt. Frauen sparen relativ gesehen etwas häufiger als Männer.

Altersvorsorge an der Spitze der Sparmotive

An erster Stelle liegt weiterhin das Sparmotiv „Altersvorsorge“, das aktuell auf einen Zustimmungswert von knapp 56 Prozent kommt. Im Vergleich zur Umfrage vor einem Jahr hat sich hier nichts geändert.

Erneut am zweitwichtigsten ist den Befragten das Sparen für größere Anschaffungen beziehungsweise für den Konsum. Dies liegt mit knapp 45 Prozent exakt auf dem Niveau der vorangegangenen diesjährigen Umfragen, aber immer noch vier Prozentpunkte über dem Umfragewert aus dem letzten Herbst.

Wohneigentum mit riesigem Verlust

Das Sparmotiv „Erwerb/Renovierung von Wohneigentum“ findet sich zwar weiterhin an dritter Position wieder. Allerdings wurden mit nicht einmal mehr 33 Prozent die Werte der Frühjahrs- und Herbstumfrage um mehr als zehn Prozentpunkte verfehlt.

Dies kommentiert Christian König, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Privaten Bausparkassen, wie folgt: „Hohe Preise für Bestandsimmobilien und Neubauten sowie gestiegene Zinsen machen den Kauf für viele unerreichbar.“

Immer mehr setzen auf einen Notgroschen

An vierter Stelle folgt das Sparziel „Kapitalanlage“. Dieses Sparmotiv weist innerhalb eines Jahres hohe Schwankung bei der Beliebtheit der Sparer auf. Letztes Jahr gaben noch 26 Prozent dies als Spargrund an. Im Frühjahr 2024 kletterte der Wert dann auf 40 Prozent und fiel in der Sommerumfrage auf 32 Prozent, wo er sich auch in der Herbstumfrage nicht veränderte.

Der Anteil des Sparmotives „Notgroschen“ hat sich auf einen neuen Höchstwert von fast zehn Prozent in wenigen Monaten fast verdoppelt.

Die „Ausbildung der Kinder“ als Sparmotiv nannten nur drei Prozent, was rund jedem 33. Interviewten entspricht und genauso niedrig ist wie der Wert aus der letztjährigen Herbstumfrage. Mehrfachnennungen waren möglich.

Was bei allen Sparzielen wichtig ist

Für ein effektives Sparen ist es für den Einzelnen laut Finanzexperten wichtig, seine finanzielle Situation gründlich zu analysieren und unter anderem herauszufinden, mit welchen gesetzlichen Leistungen man beispielsweise im Alter oder in Notfällen rechnen kann. Ein Versicherungsexperte kann diesbezüglich entsprechende Übersichtshilfen und Berechnungen bereitstellen.

Je nach Sparziel und persönlicher Vorsorgestrategie bietet die Versicherungswirtschaft zudem individuell passende Anlage- und Absicherungslösungen an.

Selbst wer der Ansicht ist, keinen finanziellen Spielraum für eine Vorsorge zu haben, sollte einen Experten zurate ziehen, denn manche Ansparmöglichkeiten – beispielsweise mithilfe einer staatlichen Förderung – erschließen sich erst nach einer gründlichen Analyse.

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