Existenzielle Lücken bei der Absicherung der Verbraucher

(verpd) Das Haftungsrisiko, das jeder Einzelne hat, wenn er andere versehentlich schädigt, ist extrem hoch und kann den Betroffenen unter Umständen ohne eine Absicherung durch eine Privathaftpflicht-Versicherung das jetzige und künftige Einkommen und Vermögen kosten. Dennoch gibt es in fast jedem fünften Haushalt keine entsprechende Police, wie eine Studie belegt. Bei den Alleinlebenden ist der Anteil der nicht Versicherten sogar noch höher.

Niemand ist davor gefeit, dass ihm nicht doch ein Missgeschick passiert, bei dem er andere verletzt oder deren Hab und Gut beschädigt. Gemäß Paragraf 823 BGB (Bürgerliches Gesetzbuch) muss allerdings jeder für Schäden, die er anderen zufügt, unbegrenzt haften. Deshalb ist eine Privathaftpflicht-Versicherung eine der wichtigsten Versicherungspolicen, da sie die Kosten für derartige fahrlässig verursachte Schäden übernimmt, aber auch überhöhte oder ungerechtfertigt gestellte Forderungen Dritter abwehrt.

In einer Privathaftpflicht-Police sind in der Regel nicht nur der Versicherungskunde (Versicherungsnehmer), sondern auch sein (Ehe-)Partner und die minderjährigen sowie unter bestimmten Kriterien auch volljährigen Kinder mitversichert. Laut einer Umfrage von 2018 des Statistischen Bundesamtes (Destatis) unter rund 60.000 Bürgern bestand für etwa sieben Millionen Haushalte in Deutschland, das sind17,2 Prozent aller Haushalte, keine Privathaftpflicht-Versicherung. Je nach Haushaltstyp gab es jedoch Unterschiede bei der Absicherungsdichte.

Versicherungsschutz regelmäßig anpassen

Betrachtet man die einzelnen Haushaltsgrößen, zeigt sich, dass bei den Alleinlebenden (also Einpersonenhaushalten) sogar weniger als drei Viertel eine Privathaftpflicht-Police hatten. Im Detail verzichten hier 26,7 Prozent und damit über 12,3 Millionen Personen auf diesen existenziell wichtigen Versicherungsschutz. Auch bei den Alleinerziehenden war der Anteil derjenigen, die sich und ihre Kinder nicht mit einer Privathaftpflicht-Versicherung schützten, mit 22,4 Prozent sehr hoch. Im Vergleich dazu hatten 7,4 Prozent der Familien mit Kindern keine Privathaftpflicht-Police.

Übrigens, auch wer eine private Haftpflichtpolice hat, sollte diese immer wieder hinsichtlich der Versicherungssummen und des Versicherungsumfangs anpassen. Zum einen können sich die persönlichen Lebensumstände und damit auch die abzusichernden Risiken im Laufe der Zeit ändern, zum anderen kann vieles, was früher nicht versicherbar war, heute abgesichert werden. Sinnvoll ist beispielsweise eine in vielen Privathaftpflicht-Policen teils optional als Zusatzbaustein angebotene Absicherung von Forderungsausfall-Schäden.

Forderungsausfälle sind Schäden, die der Versicherte durch einen anderen erleidet und für die der Schädiger eigentlich auch haften müsste, aber dem nicht nachkommt, weil er keine Privathaftpflicht-Police hat und zudem über kein ausreichendes Einkommen und Vermögen verfügt. Hat der Geschädigte in seiner eigenen Privathaftpflicht-Versicherung einen Forderungsausfallschutz mitversichert, erhält er die Forderungsausfälle, die er selbst erleidet, von seiner eigenen Privathaftpflicht-Police ersetzt.

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