(verpd) Mit der Anschaffung eines Haustieres übernimmt der Halter eine dauerhafte Verantwortung, denn jedes Tier benötigt unter anderem Aufmerksamkeit und Pflege. Zudem sollte auch vorgesorgt sein, wenn das Tier krank wird oder einen Schaden anrichtet. Denn beides kann für den Tierhalter ohne die passenden Versicherungspolicen teuer werden.
Es gibt diverse Faktoren, die dafürsprechen, sich ein Haustier zuzulegen. Studien zufolge können sich beispielsweise tierische Mitbewohner positiv auf die Gesundheit auswirken. So sorgen Haustiere für Unterhaltung und reduzieren bei vielen Tierhaltern den Stresspegel. Haustiere können mitunter helfen, Ängste, Trauer und Depressionen besser zu bewältigen.
Wer einen Hund hat, erhält durch das notwendige Gassigehen zudem viel Bewegung an frischer Luft – und senkt damit sein Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen.
Prinzipiell gilt, legt man sich ein Haustier zu, geht man in der Regel eine langfristige Beziehung ein. Dies ist nicht nur mit vielen Vorteilen, sondern auch mit Kosten und Pflichten sowie je nach Tierart mit einem erheblichen Zeitaufwand verbunden.
Ein Haustier muss zum Beispiel artgerecht versorgt werden – auch während der Urlaubszeit. Dazu zählt unter anderem die für das Tier passende Unterbringung, Fütterung und Reinlichkeitspflege bis hin zum täglichen Auslauf.
Zudem können Arztkosten für Impfungen oder medizinisch notwendige Behandlungen im Falle einer Krankheit oder eines Unfalles des Tieres anfallen. Tierarztkosten, beispielsweise für eine notwendige Operation oder bei chronischen Krankheiten, können schnell vierstellige Summen und mehr erreichen.
Für einige Tierarten wie Hunde, Katzen oder auch Pferde bieten Versicherer eine Tierkrankenversicherung. Damit bleibt das Kostenrisiko im Falle einer Krankheit oder eines Unfalles des Tieres kalkulierbar.
Tierhalter müssen außerdem für Schäden, die das Tier bei anderen verursacht, haften. Läuft beispielsweise eine Katze auf die Straße und verunfallt ein Radfahrer beim Versuch auszuweichen, oder verletzt ein Hund einen Passanten, weil er ihn anspringt, dieser deswegen unglücklich stürzt, haftet in der Regel der jeweilige Tierhalter für den entstandenen Schaden.
Während bei einigen Tierarten die Privathaftpflichtversicherung die finanziellen Folgen eines solchen Schadens übernimmt, ist bei anderen eine eigene Tierhalterhaftpflichtversicherung notwendig. Eine bestehende Privathaftpflichtpolice übernimmt beispielsweise Schäden, die zahme Haustiere oder gezähmte Kleintiere – dazu zählen unter anderem Katzen, Kaninchen, Hamster oder auch Mäuse – anrichten.
In vielen Privathaftpflichtpolicen ist jedoch die Haltung von Spinnen, Schlangen, Reptilien oder sonstigen exotischen Tieren nicht automatisch mitversichert. Häufig können jedoch auch diese Tiere auf Anfrage beim Versicherer teils gegen eine Mehrprämie in den Privathaftpflicht-Schutz mit eingeschlossen werden.
Halter von Hunden, Pferden und sonstigen Reit- und Zugtieren, aber auch von gewerblich oder landwirtschaftlich genutzten Tieren benötigen eine separate Tierhalterhaftpflichtversicherung. Wichtig bei allen Policen ist, dass der Haftpflichtvertrag eine ausreichend hohe Versicherungssumme von mindestens fünf Millionen Euro aufweist, damit auch bei höheren Schäden, wie dies bei Personenschäden oft der Fall ist, das Geld ausreicht, um den Schaden in voller Höhe zu begleichen.
Eine Hilfe bei der Frage, welche Haustierart am besten zu einem passt, bietet der kostenlos herunterladbare Ratgeber „Welches Tier passt zu mir?“ des Deutschen Tierschutzbundes e.V. Des Weiteren stehen für unterschiedliche Tierarten wie Hunde, Katzen, Vögel, Fische, Meerschweinchen und Zwergkaninchen jeweils Broschüren mit umfangreichen Hintergrundinformationen zur Anschaffung und Haltung zur Verfügung.
Auch auf dem Webportal des Forschungskreises Heimtiere in der Gesellschaft finden Interessierte diverse Informationen, die bei der Anschaffung eines Haustieres zu beachten sind. Unter anderem zeigt eine Übersichtstabelle je Tierart, ab welchem Kindesalter eine Anschaffung überhaupt sinnvoll ist, wie viel Zeit für die tägliche Tierpflege benötigt wird, und mit welchen laufenden Kosten zu rechnen ist.
Mehr Informationen, was bei der Tierhaltung zu beachten ist, wenn Kinder im Haus sind, bietet die kostenlos downloadbare 20-seitige Broschüre „Kinder und Tiere“. Herausgeber ist die Bundesarbeits-Gemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e.V. und der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV).