(verpd) Nach Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) ändert sich bei 70 Prozent der bestehenden Kfz-Versicherungsverträge für Autos nur wenig an der Versicherungsprämie aufgrund der vor Kurzem aktualisierten Typklasseneinstufung. Bei den anderen kann es zu einer Beitragsreduzierung oder -erhöhung in der Kfz-Haftpflichtversicherung aufgrund der geänderten Typklasse kommen. Auch bei so manchen Voll- und Teilkaskoverträgen gibt es je nach versichertem Automodell Änderungen.
Insgesamt sind hierzulande rund 42,2 Millionen Autos versichert. Unter anderem hängt die Beitragshöhe der Kfz-Versicherung neben diversen anderen Kriterien auch vom versicherten Automodell beziehungsweise dessen Einstufung in die jeweilige Typklasse ab. Hierzulande sind rund 32.000 verschiedene Pkw-Modelle erhältlich. Jedes Jahr werden alle diese Automodelle entsprechend einer nach der Kfz-Versicherungsart jährlich ermittelten Schadenbilanz in je eine Typklasse eingestuft.
Sind die Kfz-Haftpflicht- und/oder Kaskoschäden eines Fahrzeugtyps im Vergleich zum Vorjahr günstiger oder teurer, ändert sich auch die Typklasseneinstufung für die jeweilige Versicherungsart entsprechend. Bei einer geringeren Schadenhöhe als im Vorjahr wird die Typklasse niedriger eingestuft – je niedriger die Typklasse, desto günstiger ist die Kfz-Versicherungsprämie und umgekehrt.
Nach Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) bleibt aufgrund der Typklasseneinstufung die Kfz-Haftpflichtprämie bei 24,4 Millionen Versicherungsnehmern mit einer Autoversicherung, das sind rund 70 Prozent, alles wie bisher.
Bei 30 Prozent hat sich die Typklasseneinstufung ihres Pkws verändert, dementsprechend wird auch die Kfz-Haftpflichtversicherung billiger oder teurer. Auch bei den kaskoversicherten Autos gibt es einige wenige Änderungen.
Prinzipiell sind alle Automodelle in der Kfz-Haftpflichtversicherung in 16 Typklassen, nämlich von Typklasse zehn bis 25 eingestuft. In der Vollkaskoversicherung sind es 25 Typklassen – von Typklasse zehn bis 34 – und in der Teilkaskoversicherung gibt es 24 Typklassen, nämlich von Typklasse zehn bis 33. Für die Typklassenstatistik werten die Statistiker des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) jährlich die Schadenbilanzen aller hierzulande zugelassenen Automodelle aus.
Die jährliche Typklasseneinstufung des GDV ist für die Kfz-Versicherer unverbindlich. Sie kann ab Bekanntgabe – dies erfolgt in der Regel im September eines jeden Jahres – für neu beantragte Kfz-Versicherungen gelten. Bei bestehenden Kfz-Versicherungspolicen wird die Prämie nach der neuen Einstufung in der Regel erst zur nächsten Hauptfälligkeit berechnet, also meist ab dem 1. Januar des nächsten Jahres.
Über eine deutlich bessere Typklasseneinstufung und damit einer günstigeren Kfz-Haftpflichtversicherung dürfen sich zum Beispiel Besitzer folgender Automodelle freuen:
Mit teureren Kfz-Haftpflichtbeiträgen aufgrund der schlechteren Schadenbilanz je Pkw-Typ gegenüber dem Vorjahr müssen unter anderem Besitzer folgender Automodelle rechnen:
Auch im Kaskobereich änderte sich für einigen Pkw-Modelle die Typklasse. Eine verbesserte Schadenbilanz und damit eine niedrigere Kasko-Typklasse gibt es zum Beispiel bei folgenden Automodellen:
Aufgrund der schlechteren Schadenbilanz im Vergleich zum Vorjahr kam es dagegen bei folgenden Autotypen zu einer teils deutlichen Anhebung der jeweiligen Kasko-Typklasse:
Der GDV bietet im Internet ein Suchportal an, bei dem jeder selbst feststellen kann, in welche Typklassen sein Fahrzeug seit September eingestuft ist.