Nicht jeder Onlineshop ist seriös

(verpd) Onlineshopping ist nicht nur bequem, sondern in der Coronapandemie auch eine Möglichkeit, Ansteckungsrisiken, wie sie beim Einkaufen in Geschäften vor Ort nicht komplett auszuschließen sind, zu vermeiden. Allerdings ist auch das Einkaufen im Internet nicht risikolos. Immer wieder kommt es vor, dass Onlineshopper Opfer von Betrügern werden. Das gemeinnützige Bündnis Deutschland sicher im Netz e.V. informiert Verbraucher unter anderem mit einer kostenlosen Broschüre, wie sie Fake-Shops und andere Betrügereien erkennen und sich davor schützen können.

Laut einer repräsentativen Umfrage des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (Bitkom) aus dem letzten Jahr kaufen hierzulande 83 Prozent der ab 16-Jährigen, das sind rund 57 Millionen Bürger, im Internet ein. Bei allen Internetnutzern in dieser Altersgruppe sind es sogar 96 Prozent. Mehr als jeder dritte Onlineshopper gab zudem an, seit der Coronapandemie deutlich mehr und knapp jeder vierte, etwas mehr als früher im Internet einzukaufen. Doch so bequem das Onlineshopping auch ist, ungefährlich ist es dennoch nicht.

Die Betrugsvarianten sind vielfältig, von Fake-Shops, die im Vorfeld das Geld kassieren, aber die Ware nicht liefern, über das Ausspähen von Konto- und Kreditkarten bis hin zum Verkauf von gefälschten oder gestohlenen Waren. Nach Bitkom-Angaben war mehr als jeder fünfte Onlineshopper bereits Opfer von Cyberkriminellen. Zudem sind 15 Prozent in den letzten zwölf Monaten bei Kaufgeschäften betrogen worden. Jeder Onlineshopper sollte daher ein paar Vorsichtsmaßnahmen beachten.

Fake-Shops erkennen

Der Verein Deutschland sicher im Netz e.V. (DsiN), der unter der Schirmherrschaft des Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat steht, hat dazu den Ratgeber „Online einkaufen und bezahlen – sicher shoppen“ herausgebracht, den jeder kostenlos herunterladen kann. Die Tipps des Ratgebers sind auch als Onlineversion im DsiN-Webportal abrufbar.

Um einen Fake-Shop zu erkennen, rät DsiN unter anderem, das Impressum zu prüfen und auf ein seriöses Gütesiegel zu achten. Das Gütesiegel kann laut DsiN auf seine Echtheit „anhand der Platzierung auf der Internetseite sowie der Verlinkung auf die Siegel-Webseite“ geprüft werden. Vertrauenswürdige Shops sind zum Beispiel an Gütesiegeln wie von Trusted Shops, TÜV oder EHI erkennbar. Eine Zusammenstellung seriöser Gütesiegel enthält der Webauftritt www.ecommerce-verbindungsstelle.de vom Zentrum für Europäischen Verbraucherschutz e.V.

Im Impressum sollten Firmenname und -anschrift, Inhaber des Unternehmens und Kontaktmöglichkeiten wie E-Mail-Adresse und Telefonnummer sowie Gewerberegister- und Umsatzsteuer-Identifikationsnummer des Anbieters genannt sein. Zudem sollten Informationen zu den Zahlungsmodalitäten, zu den Versand- und Rückversandkosten, zum Widerrufsrecht, zum Rückgaberecht, zum Datenschutz und zur Datensicherheit vorhanden sowie die Allgemeinen Geschäftsbedingungen abrufbar sein.

Besonders günstig ist besonders verdächtig

Negative Erfahrungsberichte von anderen Verbrauchern im Internet zum entsprechenden Shop sollten ernst genommen werden. Bei besonders niedrigen Preisen sollte man auch besonders skeptisch sein. Dazu gehört es, auf eine sichere Kauf- und Zahlungsabwicklung zu achten und wenn möglich, keine Vorauszahlung zu leisten.

Wichtig bei der Onlinebestellung oder -bezahlung ist unter anderem eine verschlüsselte Datenübertragung. Erkennen lässt sich dies an der Buchstabenkombination https:// zu Beginn der Internetadresszeile des Browsers. Die DsiN rät zudem: „Bei jedem Online-Einkauf Bestellbestätigungen und Rechnungen sichern.“

Eine genaue Beschreibung, woran man einen seriösen Onlineshop erkennt und welche Bezahlmethode online die sicherste ist, enthält auch das Webportal des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Hinweise für ein sicheres Bezahlen mit Kreditkarte enthält der herunterladbare Flyer „Sicher Zahlen mit der Kreditkarte im Internet“ des Bundesverbands deutscher Banken e.V. (BdB). Sicherheitshinweise zum Onlineshopping enthält auch der Internetauftritt der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes.

Bankauszüge regelmäßig kontrollieren

Grundsätzlich sollte man regelmäßig seine Bankkontoauszüge und die Kreditkarten-Abrechnungen kontrollieren, um unrechtmäßige Abbuchungen frühzeitig zu entdecken und diese mithilfe der Bank, sofern dies möglich ist, rückgängig zu machen.

Des Weiteren ist es wichtig, alle Betrugsbeweise wie E-Mails des Betrügers und eventuell vorhandene Bestellbestätigungen und Rechnungen auszudrucken und damit eine Strafanzeige bei der Polizei zu stellen.

Übrigens, Privatpersonen können sich mithilfe mancher Privathaftpflicht-, Hausrat- und/oder Rechtsschutz-Versicherungen, aber auch einer separaten Cyberversicherungs-Police gegen diverse Betrugsschäden absichern, wenn sie trotz aller Vorsicht Opfer eines Cyberkriminellen geworden sind.

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