Regionale Unterschiede beim Motorrad- und Moped-Diebstahl

(verpd) Insgesamt wurden letztes Jahr der Polizei knapp 23.400 Kraftraddiebstähle gemeldet. Statistisch wurden damit rund 28 Motorräder und Mopeds pro 100.000 Einwohner geklaut. Dabei unterscheidet sich die Häufigkeit zwischen Landkreisen, Kreisen und kreisfreien Städten deutlich. In nur vier dieser 400 Regionen wurde kein Kraftrad gestohlen.

Laut der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik 2022 (PKS 2022) wurden letztes Jahr hierzulande 23.699 Krafträder, also Motorräder und Mopeds, gestohlen. Damit wurden 2022 34,7 Prozent mehr Krafträder widerrechtlich entwendet als 2021.

Sprunghaft gestiegen, nämlich um 34,1 Prozent, ist auch Diebstahlrate in Relation zur Einwohnerzahl. Letztes Jahr wurden 28,5 Kraftraddiebstähle je 100.000 Einwohner registriert, im Jahr davor lag die Klaurate noch bei 21,2 – der bisher niedrigsten Diebstahlrate seit der Wiedervereinigung im Jahr 1990.

Betrachtet man die Diebstahlstatistiken in den Bundesländern sowie in den 400 Landkreisen, Kreisen und kreisfreien Städten im Vergleich zum bundesweiten Diebstahlgeschehen zeigen sich teils deutliche Unterschiede.

Bayern und Berlin trennen bei der Klaurate Welten

Die niedrigste Diebstahlrate hatte 2021 und 2022 Bayern. Letztes Jahr gab es hier 12,9 gestohlenen Krafträder je 100.000 Einwohner. Klauraten unter dem Bundesdurchschnitt haben neben Bayern auch Niedersachsen (14,6), Thüringen (16,3), Mecklenburg-Vorpommern (17,6), Schleswig-Holstein (20,2) und Baden-Württemberg (23,3).

Zum Teil deutlich über der durchschnittlichen bundesweiten Klaurate liegen Brandenburg (29,0), Rheinland-Pfalz (29,4), Sachsen (30,2), Sachsen-Anhalt (32,5), Hessen (36,5), Nordrhein-Westfalen (38,3), Hamburg (43,7), Bremen (43,8) und das Saarland (51,7).

Negativer Spitzenreiter war 2022 wie auch 2021 Berlin. 2022 registrierte die Polizei hier 64,4 gestohlene Mopeds und Motorräder pro 100.000 Einwohner. Die Diebstahl-Wahrscheinlichkeit war damit in Berlin fünfmal höher als in Bayern und mehr als doppelt so hoch wie im bundesweiten Durchschnitt. 

Insgesamt hat sich die Klaurate in allen Bundesländern mit Ausnahme von Mecklenburg-Vorpommern (minus 10,0 Prozent) und Sachsen (minus 0,4 Prozent) erhöht. Den größten Anstieg verzeichnete Bayern mit 96,3 Prozent gefolgt von Baden-Württemberg mit 85,7 Prozent.

Vier Regionen ohne Kraftraddiebstahl

Hohe Unterschiede gab es zudem bei den Diebstahlraten der 400 Landkreise, Kreise, Stadtkreise und kreisfreien Städte. So gab es in den bayerischen Landkreisen Erding, Freyung-Grafenau, Bayreuth und Hof keinen einzigen angezeigten Kraftraddiebstahl (Klaurate 0).

Weitere zwei Landkreise, ebenfalls alle in Bayern, hatten eine Klaurate von unter zwei Krafträdern je 100.000 Einwohner, nämlich Unterallgäu (1,4) und Fürth (1,7). Die regional höchsten Klauraten hatten dagegen die kreisfreie Stadt Offenbach am Main mit 100,5 und der Stadtkreis Freiburg im Breisgau mit sogar 177,7 Motorrad- und Mopeddiebstählen pro 100.000 Einwohner.

Kraftradhalter, die sichergehen wollen, dass sie zumindest einen finanziellen Schadenersatz erhalten, wenn ihnen ihr Motorrad oder Moped gestohlen wird, sollten eine Teilkasko-Versicherung haben. Der Teilkaskoschutz und damit unter anderem die Absicherung bei einem Kfz-Diebstahl ist automatisch auch enthalten, wenn das Krad vollkaskoversichert ist.

Im Rahmen einer bestehenden Teilkaskoversicherung ist nicht nur das Kraftrad selbst gegen Diebstahl, sondern auch am Kfz befestigte Teile bis zu einer in der Kfz-Versicherungspolice vereinbarten Höhe versichert. Für welche Kfz-Teile wie Verkleidung und Satteltaschen der Versicherungsschutz gilt, ist der Police zu entnehmen.

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