(verpd) Anders als in den Vorjahren, wurden 2021 durch Elementarrisiken wie Überschwemmung und Starkregen insgesamt die höchsten versicherten Schäden an Wohngebäuden verursacht. Die Schadenanzahl hat sich sogar verfünffacht. Dies verdeutlichen aktuelle Daten des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.
Die meisten Wohnhauseigentümer in Deutschland haben ihre Immobilie versichert. In einer Wohngebäudeversicherung sind üblicherweise Gebäudeschäden durch Brand, Blitzschlag, Sturm ab Windstärke acht, Hagel sowie bestimmungswidrig ausgetretenes Leitungswasser abgesichert.
Schäden durch Elementarrisiken wie Überschwemmung, Starkregen, Schneelast, Lawinen, Erdsenkung, Erdrutsch oder auch Erdbeben können in den meisten Wohngebäude-Policen gegen Aufpreis miteingeschlossen werden. Derzeit ist jedoch nur rund die Hälfte der Häuser gegen diese Gefahren versichert. Die aktuelle Schadensstatistik des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) belegt allerdings, wie wichtig eine solche Absicherung ist.
Insgesamt haben die Wohngebäudeversicherer nach Angaben des GDV letztes Jahr über 9,9 Milliarden Euro Versicherungsleistungen für rund 2,06 Millionen Schäden an Häusern erbracht. Dies ist die bisher höchste Gesamtschadenleistung.
Zum Vergleich: Im Jahr zuvor waren es noch knapp 5,34 Milliarden Euro für rund 2,15 Millionen Gebäudeschäden. Das heißt, die Entschädigungen haben sich 2021 gegenüber 2020 fast verdoppelt (plus 86 Prozent), obwohl die Anzahl der Fälle um über vier Prozent niedriger war.
Grund dafür war in erster Linie die Flutkatastrophe im Juli 2021 im Ahrtal, aber auch in anderen Regionen Deutschlands. Allein 210.000 versicherte Gebäudeschäden wurden letztes Jahr durch Elementarrisiken wie Starkregen und Überschwemmungen verursacht. Das sind mehr als fünfmal so viele wie im Vorjahr.
Die Versicherer zahlten insgesamt 4,33 Milliarden Euro an die geschädigten Hausbesitzer – eine 25-fach höhere Versicherungsleistung für Elementarereignisse als noch in 2020. Die durchschnittliche Höhe pro Schadenfall betrug 2021 rund 20.330 Euro und war damit rund fünfmal höher als 2020.
Während in früheren Jahren die Versicherer insgesamt am meisten für Leitungswasserschäden aufbringen mussten, belegen Elementarschäden diesen Spitzenplatz im Jahr 2021.
Die am häufigsten auftretende Schadenursache ist seit Jahren ein ungewollt austretendes Leitungswasser beispielsweise durch einen Rohrbruch. Dies hat sich auch in 2021 nicht geändert. Die Wohngebäudeversicherer zahlten für rund 1,17 Millionen derartige Fälle etwa 3,21 Milliarden Euro. Der Schadendurchschnitt betrug 3.810 Euro.
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der Leitungswasserschäden um über vier Prozent und die Höhe der dafür erbrachten Versicherungsleistungen sogar um knapp sieben Prozent gestiegen. Die durchschnittlichen Kosten pro Fall haben um 13 Prozent zugelegt.
Die Anzahl der Sturm- und Hagelschäden ist letztes Jahr gegenüber 2020 insgesamt um mehr als ein Drittel (minus 37 Prozent) auf 520.000 Versicherungsfälle gesunken. Schadendurchschnitt und Gesamtaufwand der Versicherer nahmen deutlich zu.
Pro Sturm- und Hagelschaden leisteten die Versicherer im Schnitt circa 2.150 Euro, und damit fast doppelt so viel (plus 93 Prozent) wie im Vorjahr. Insgesamt lag der Aufwand der Gebäudeversicherer bei 1,13 Milliarden Euro, ein Plus gegenüber dem Vorjahr von knapp 23 Prozent.
Fast unverändert gegenüber dem Vorjahr waren 2021 die Anzahl und Höhe der Brandschäden an Wohngebäuden. Insgesamt wurden den Versicherern rund 160.000 Feuerschäden gemeldet.
Die durchschnittlichen Kosten je gemeldeten Versicherungsfall betrugen knapp 7.690 Euro und damit knapp 30 Euro mehr als im Jahr zuvor. Die im Schnitt höchsten Schäden pro Versicherungsfall werden seit Jahren durch Feuer verursacht.
Der versicherte Gesamtaufwand durch Feuer belief sich auf 1,23 Milliarden Euro. Das entspricht in etwa dem Vorjahresniveau.
Da insbesondere Feuer-, Elementar-, aber auch Sturmschäden im schlimmsten Fall zur totalen Zerstörung eines Hauses führen können, ist es wichtig, mithilfe einer Gebäudeversicherung ausreichend abgesichert zu sein. Besonderes Augenmerk ist hier auf die versicherten Risiken sowie auf die richtige Versicherungssumme zu legen, damit alle Wiederbeschaffungs- oder Reparaturkosten der beschädigten Sachen erstattet werden..
Bei der Ermittlung der Versicherungssumme hilft ein Versicherungsexperte. Übrigens: Bei neu errichteten An- oder Umbauten sollte die Versicherungssumme angepasst werden.
Bei den meisten Policen kann ein sogenannter gleitender Neuwert vereinbart werden. Damit wird sichergestellt, dass die Versicherungssummen auch den steigenden Bau- und Materialpreisen angepasst werden.
Im Schadenfall werden, wenn in der Police vereinbart, nicht nur die Wiederbeschaffungs- oder Reparaturkosten der beschädigten Sachen erstattet, sondern auch die notwendigen Lösch-, Abbruch-, Aufräum-, Bewegungs- und Schutzkosten bis zur festgelegten Höhe. In einigen Versicherungsverträgen kann zudem die Übernahme von Hotelkosten für die Zeit, in der ein Haus aufgrund eines versicherten Schadens unbewohnbar ist, mitversichert werden.
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