(verpd) Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes hatten letztes Jahr 18,5 Prozent der Bevölkerung ein so niedriges Einkommen, dass sie als armutsgefährdet galten. Das entsprach rund 15,4 Millionen Einwohnern. Bei den Frauen und den Senioren ab 65 Jahren war die sogenannte Armutsgefährdungsquote sogar noch höher.
Vor Kurzem hat das Statistische Bundesamt (Destatis) Daten veröffentlicht, die verdeutlichen, dass 18,5 Prozent der Bevölkerung in Deutschland als armutsgefährdet gelten. Basis der aktuellen Statistik ist eine bundesweit durchgeführte Befragung von mehreren Zehntausend Bürgern. Als armutsgefährdet gelten Menschen, die mit weniger als 60 Prozent des mittleren bedarfsgewichteten Nettoeinkommens (Äquivalenzeinkommen) der Bevölkerung in Privathaushalten auskommen müssen.
Diese monatliche Einkommensschwelle, auch Armutsgefährdungs-Schwelle genannt, lag bei einem Einpersonenhaushalt bundesweit in 2020 bei 1.173 Euro und war damit knapp 3 Euro niedriger als im Vorjahr. Bei einer Familie mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern waren es 2.463 Euro und damit etwa 6 Euro unter dem Wert von 2019. Die Armutsgefährdungsquote, also die Quote, wie viele Bürger unter der Armutsgefährdungs-Schwelle liegen, ist laut Destatis ein Indikator zur Messung relativer Einkommensarmut.
Laut der Erhebung waren zudem mehr Frauen als Männer von Armut gefährdet. Während bei den Männern die Armutsgefährdungsquote bei 17,7 Prozent lag, waren es bei den Frauen 19,2 Prozent. Auch in den Altersgruppen ist die Armutsgefährdung unterschiedlich hoch ausgeprägt. So waren bei den 18- bis 64-Jährigen 17,6 Prozent von Armut gefährdet, bei den unter 18-Jährigen 19,0 Prozent und bei den ab 65-Jährigen sogar 20,6 Prozent.
Deutliche Unterschiede gibt es auch je nach Haushaltsart, also der Zusammensetzung, wer in einem Haushalt wohnt. Die wenigsten von Armut bedrohten Haushalte gab es bei kinderlosen Haushalten mit zwei Erwachsenen, die beide jünger als 65 Jahre waren – hier lag die Armutsgefährdungsquote bei 12,2 Prozent. Auch bei Familien mit zwei Erwachsenen und einem Kind war der Anteil der Armutsgefährdeten mit 12,8 Prozent und bei zwei Erwachsenen mit zwei Kindern mit 14,3 Prozent relativ niedrig.
Die höchste Armutsgefährdungsquote hatten dagegen Alleinerziehende mit 33,0 Prozent, gefolgt von allein lebenden Frauen mit 30,6 Prozent und allein lebenden Männern mit 28,7 Prozent.
Oft werden finanzielle Schwierigkeiten durch bestimmte Ereignisse verursacht. Solche Armutsrisiken sind insbesondere eine unfall- oder krankheitsbedingte dauerhafte Arbeitsunfähigkeit, ein Jobverlust, eine Scheidung oder der Tod des Ehepartners. Doch auch zu geringe Alterseinkünfte wegen einer unzureichenden oder fehlenden Altersvorsorge können zur Armut im Alter führen.
Die Versicherungswirtschaft bietet diverse Versicherungsprodukte an, um sich gegen die finanziellen Folgen vieler dieser Ereignisse abzusichern. So kann sich der Einzelne mithilfe einer Kapitallebens- und/oder einer Rentenversicherung ein finanzielles Polster für Notfälle und/oder für das Alter zulegen.
Hauptverdiener können ihre Familie mit einer Risikolebens-Versicherung gegen einen Einkommensausfall im Todesfall absichern. Im Falle einer Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit müssen Arbeitnehmer oder auch Selbstständige mit einem teilweisen oder gar kompletten Einkommensausfall rechnen. Dies lässt sich mit einer Berufsunfähigkeits-Police abfedern.
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