(verpd) Die höchste Wohnungseinbruchsrate in Relation zur Einwohnerzahl von allen 82 Großstädten ab 100.000 Einwohnern hatte Krefeld. Die Einbruchsquote war hier rund dreimal höher als im bundesweiten Durchschnitt und sogar neunmal höher als in Jena, der Großstadt mit der niedrigsten Klaurate. Die Aufklärungsquote war in der Stadt mit dem besten Wert sogar rund sechsmal höher als in der Stadt mit der niedrigsten Aufklärungsrate. Dies verdeutlichen die aktuellen Daten der Polizeilichen Kriminalstatistik.
Letztes Jahr wurden in ganz Deutschland 75.023 vollendete oder versuchte Wohnungseinbrüche bei der Polizei angezeigt. Rund die Hälfte der Delikte, nämlich 36.385 Fälle, ereigneten sich in den 82 Großstädten ab 100.000 Einwohnern. Dies belegt die aktuelle Polizeiliche Kriminalstatistik 2020 (PKS 2020) des Bundeskriminalamts.
Die PKS zeigt zudem, dass es zwischen den Großstädten sowohl bei der Anzahl der Wohnungseinbrüche in Relation zur Einwohnerzahl als auch bei der Aufklärungsquote erhebliche Unterschiede gibt.
Deutschlandweit betrug 2020 die durchschnittliche Klaurate 90 Wohnungseinbruch-Diebstähle pro 100.000 Einwohner. In 48 Großstädten war die Wohnungseinbruch-Diebstahlrate höher und damit schlechter und in 34 Städten ab 100.000 Einwohner war sie besser als der bundesweite Durchschnitt.
Fast dreimal so viele Wohnungseinbrüche anteilig zur Einwohnerzahl als deutschlandweit gab es in Krefeld mit einer Klaurate von 254 und in Bonn mit 245 Wohnungseinbrüchen je 100.000 Einwohner. Eine um 2,0- bis 2,5-fache höhere Wohnungseinbruchs-Rate als bundesweit hatten zudem folgende Großstädte: Bremerhaven (Klaurate 222), Bremen (Klaurate 221), Düsseldorf (Klaurate 213), Saarbrücken (Klaurate 212), Oberhausen (Klaurate 209), Duisburg (Klaurate 197), Aachen (Klaurate 194), Berlin (Klaurate 193), Essen (Klaurate 188), Hamburg (Klaurate 186) und Köln (Klaurate 183).
Demgegenüber war das Risiko, Opfer eines Wohnungseinbruchs zu werden, in folgenden Großstädten nicht einmal halb so groß wie im bundesweiten Durchschnitt: Koblenz, Pforzheim und Rostock (Klaurate jeweils 43), Würzburg und Ingolstadt (Klaurate jeweils 41), Ulm (Klaurate 36), Augsburg (Klaurate 34), Reutlingen und Heilbronn (Klaurate jeweils 29) und Jena (Klaurate 28). In Krefeld war damit der Anteil an Wohnungseinbrüchen je 100.000 Einwohner mehr als neunmal so hoch wie in Jena.
Auch die polizeiliche Aufklärungsrate ist je nach Großstadt unterschiedlich hoch. Deutschlandweit wurden im Schnitt 17,6 Prozent der Wohnungseinbrüche und damit fast jeder sechste Fall von der Polizei aufgeklärt. Genauso hoch war übrigens auch die Aufklärungsquote in Duisburg. 36 Großstädte konnten dagegen mit einer überdurchschnittlich guten Aufklärungsquote aufwarten. In der Mehrheit der Städte mit mindestens 100.000 Einwohnern, nämlich in 45 Großstädten, wurden anteilig jedoch weniger Wohnungseinbrüche aufgeklärt als im bundesweiten Durchschnitt.
Die höchste Aufklärungsrate hatten die Städte Würzburg mit 37,7 Prozent, Kaiserslautern mit 36,1 Prozent und Reutlingen mit 35,3 Prozent. In diesen Städten wurde damit mehr als jeder dritte gemeldete Wohnungseinbruch von der Polizei geklärt. Eine besonders hohe Aufklärungsquote erzielte die Polizei auch in folgenden Städten: Chemnitz (31,3 Prozent), Kassel (31,3 Prozent), Heidelberg (30,5 Prozent), Remscheid (29,4 Prozent), Braunschweig (28,6 Prozent), Mannheim (27,9 Prozent), München (27,8 Prozent), Darmstadt (27,1 Prozent) und Heilbronn (27,0 Prozent).
In zwölf Großstädten gelang es der Polizei dagegen nicht einmal, die Täter bei jedem zehnten Wohnungseinbruchs-Delikt zu ermitteln. In Moers, Köln, Erlangen, Bochum, Kiel, Essen und Freiburg im Breisgau lag die Aufklärungsquote zum Beispiel zwischen 8,1 und 9,8 Prozent. Besonders niedrig war die Aufklärungsrate in Leverkusen (7,7 Prozent), in Bremen (7,5 Prozent), in Düsseldorf (6,8 Prozent), in Hamburg (6,7 Prozent) und in Ulm (6,5 Prozent). In Ulm wurde somit nur etwa jeder 15. Fall aufgeklärt. Würzburg hat damit eine rund sechsfach höhere Aufklärungsquote als Ulm.