(verpd) Das Statistische Bundesamt hat bei den Preisen für Wohnimmobilien für 2023 den stärksten Rückgang im Vorjahresvergleich seit dem Jahr 2000 errechnet. Die Veränderungsrate des vierten Quartals 2023 gegenüber dem vierten Quartal 2022 liegt nach vorläufigen Zahlen bei minus 7,1 Prozent. Besonders hoch war der Rückgang bei Ein- und Zweifamilienhäusern sowie im städtischen Bereich.
Im Jahresdurchschnitt 2023 sind nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) die Preise für Wohnimmobilien um 8,4 Prozent gegenüber dem Jahr 2022 gesunken. Das war der stärkste Rückgang im Vorjahresvergleich seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2000 und der erste Rückgang seit dem Jahr 2007, so die Statistiker.
Die Preise für Wohnimmobilien haben im vierten Quartal 2023 um durchschnittlich 7,1 Prozent gegenüber dem vierten Quartal 2022 nachgegeben. Im Vergleich zum dritten Quartal 2023 sanken sie um 2,0 Prozent.
Bestandsimmobilien (minus 7,8 Prozent) haben im Vorjahresquartalsvergleich einen stärkeren Preisrückgang verzeichnet als Neubauten (minus 3,2 Prozent), ebenso im Vorquartalsvergleich (minus 2,1 Prozent zu minus 1,0 Prozent).
Gegenüber dem vierten Quartal 2022 kosteten Ein- und Zweifamilienhäuser in den sieben größten Städten Deutschlands, nämlich Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart und Düsseldorf, durchschnittlich 9,1 Prozent und Eigentumswohnungen 5,8 Prozent weniger. Im Vergleich zum Vorquartal waren 1,5 Prozent für Ein- und Zweifamilienhäuser und für Wohnungen 1,7 Prozent weniger zu zahlen.
In städtischen Kreisen war das Minus für Ein- und Zweifamilienhäuser mit 11,0 Prozent zum Vorjahresquartal besonders ausgeprägt (minus 2,7 Prozent zum Vorquartal). Dies gilt ebenfalls für Eigentumswohnungen mit 7,1 Prozent (minus 1,9 Prozent zum Vorquartal).
In ländlichen Kreisen betrug das Minus für Ein- und Zweifamilienhäuser 6,9 Prozent (minus 2,1 Prozent zum dritten Quartal 2023). Für Eigentumswohnungen lag es bei 2,8 Prozent (minus 3,1 Prozent zum dritten Quartal 2023).
Jahr | Quartal | Quartal | Quartal | Quartal |
---|---|---|---|---|
*Häuserpreisindex (2015 = 100), Datenquelle: Statistisches Bundesamt | ||||
2010 | 1,5 | 1,4 | 1,7 | -0,5 |
2011 | 3,6 | 3,3 | 2,8 | 4,2 |
2012 | 2,2 | 2,3 | 4,3 | 4,9 |
2013 | 3,9 | 4,5 | 2,8 | 1,5 |
2014 | 2,7 | 2,8 | 3,6 | 3,4 |
2015 | 4,3 | 4,4 | 4,4 | 5,8 |
2016 | 6,2 | 7,0 | 8,4 | 8,4 |
2017 | 6,7 | 5,8 | 5,7 | 6,3 |
2018 | 6,7 | 6,6 | 7,0 | 6,2 |
2019 | 5,3 | 6,0 | 5,3 | 6,5 |
2020 | 7,4 | 6,6 | 8,3 | 8,7 |
2021 | 9,3 | 11,5 | 12,8 | 12,6 |
2022 | 11,6 | 9,6 | 4,4 | -3,6 |
2023 | -6,8 | -9,6 | -10,1 | -7,1 |
Bei den aktuellen vorläufigen Destatis-Angaben zu den Preisveränderungen bei Häusern wurde die Veränderungsrate des dritten Quartals 2023 gegenüber dem dritten Quartal 2022 für den bundesweiten Häuserpreisindex um 0,1 Prozentpunkte nach oben revidiert: vorläufiger Wert: minus 10,2 Prozent, revidierter Wert: minus 10,1 Prozent.
Ebenso die Veränderungsrate des dritten Quartals 2023 gegenüber dem zweiten Quartal 2023 (vorläufiger Wert: minus 1,4 Prozent, revidierter Wert: minus 1,3 Prozent). „Revisionen werden regelmäßig durchgeführt, um nachträgliche Meldungen zu berücksichtigen“, wie Destatis betont.
Wer aufgrund der Preisrückgänge sich eine Wohnung oder ein Haus anschaffen möchte, sollte nicht nur darauf Wert legen, dass die Immobilienfinanzierung möglichst günstig und zukunftssicher ist. Sondern es ist auch wichtig, dass die eigene Wohnimmobilie im Schadenfall finanziell abgesichert ist.
Es gibt nämlich zahlreiche Risiken wie einen Brand, einen Sturm oder auch eine Überschwemmung, die an einem Haus oder einer Wohnung erhebliche Schäden bis hin zur kompletten Zerstörung verursachen können. Mit einer Wohngebäude-Versicherung lassen sich in der Regel Schäden durch Brand, Blitzschlag, Sturm ab Windstärke acht, Hagel und bestimmungswidrig ausgetretenes Leitungswasser absichern.
Bei einigen Policen können teils optional auch weitere Risiken wie Glasbruch-, Überspannungs-, Rauch- und Rußschäden sowie Schäden durch Rohrbrüche von Ableitungsrohren auf und außerhalb des Grundstücks mitversichert werden.
Wichtig ist ferner der Einschluss von sogenannten Elementarrisiken. In einer solchen Elementarversicherung, die meist optional in einer Gebäudeversicherung miteingeschlossen werden kann, sind in der Regel unter anderem Schäden durch Überschwemmungen, durch Überflutungen infolge Starkregen oder Rückstau, durch Schneelast, Lawinen, Erdsenkung, Erdrutsch, Vulkanausbruch oder Erdbeben versichert.