(verpd) Nur etwa jeder fünfte Erwachsene hat hierzulande laut einem aktuellen Umfrageergebnis eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Fast sechs von zehn Einwohnern haben keine entsprechende Einkommensabsicherung, wenn sie wegen einer Krankheit oder eines Unfalls, dauerhaft ihren bisher ausgeübten oder erlernten Beruf nicht mehr nachgehen können.
Seit über 20 Jahren gibt es von der gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) keine gesetzliche Berufsunfähigkeitsrente mehr für alle, die nach dem 1. Januar 1961 geboren sind. Betroffene Arbeitnehmer, die aufgrund eines Leidens zwar noch irgendeinen Job verrichten könnten, aber nicht mehr ihren bisherigen beziehungsweise erlernten Beruf, haben somit keinen Anspruch auf eine entsprechende gesetzliche Rente.
Nur wer komplett erwerbsunfähig ist oder maximal bis zu sechs Stunden täglich irgendeiner Erwerbstätigkeit nachgehen kann, hat einen Anspruch auf eine gesetzliche Erwerbsminderungsrente der GRV, sofern die versicherungsrechtlichen Voraussetzungen erfüllt sind. Letzteres ist häufig bei Berufsanfängern und Selbstständigen sowie bei Studenten, Kindern sowie Nichterwerbstätigen nicht der Fall.
Diese fehlende oder unzureichende gesetzliche Absicherungslücke bei einer Berufsunfähigkeit lässt sich jedoch mit einer privaten Erwerbs- oder auch Berufsunfähigkeitsversicherung schließen.
Für eine aktuelle Umfrage zum Thema Berufsunfähigkeit wurden 2.500 Bürger ab 18 Jahren durch das Marktforschungsinstitut Civey GmbH im Auftrag eines Versicherers repräsentativ befragt.
Die Befragung wirft unter anderem einen Blick darauf, inwieweit die Einwohner gegen eine Berufsunfähigkeit abgesichert sind. Darüber hinaus wurde auch gefragt, wie die Deutschen die Wahrscheinlichkeit eines längeren Ausfalls im Beruf einschätzen.
Etwa jeder fünfte Befragte beziehungsweise 21,3 Prozent bejahen, bereits eine private Berufsunfähigkeitsversicherung (BU-Versicherung) zu besitzen. Über sechs von zehn Befragten (62,2 Prozent) gaben an, dass sie keine solche Police haben. Etwa jeder sechste Befragte wusste nicht, ob für ihn ein solcher Versicherungsschutz besteht.
Gründe, weshalb so viele Menschen keine Berufsunfähigkeitsversicherung haben, wurden in der Studie nicht explizit abgefragt. Allerdings deuten die Umfrageergebnisse darauf hin, dass das Berufsunfähigkeitsrisiko nach wie vor unterschätzt wird. Auf die Frage „Haben Sie Sorge, im Laufe Ihres Arbeitslebens einmal krankheitsbedingt länger als sechs Monate auszufallen?“ antworteten demnach nur 38,1 Prozent mit „Ja“ oder „Eher ja“.
Weit mehr Befragte rechnen hingegen nicht damit, in ihrem Leben einmal berufsunfähig zu werden (45,8 Prozent). Etwa jeder Sechste äußert sich unentschieden beziehungsweise weiß auf die Frage keine Antwort.
Tatsächlich ist, wie Statistiken belegen, jeder Vierte in seinem Erwerbsleben mindestens einmal für länger als sechs Monate oder sogar dauerhaft berufsunfähig. Unter anderem sind psychische Krankheiten die häufigste Ursache für eine Berufsunfähigkeit.