Wöchentlich verunfallen über 600 Fußgänger schwer

(verpd) Letztes Jahr wurden mehr als 31.500 Fußgänger im Straßenverkehr bei Unfällen verletzt oder getötet. Nicht wenige dieser Unfälle sind auf ein fehlerhaftes Verhalten des Betroffenen selbst zurückzuführen. Besonders ein Verhaltensfehler führt häufig zu schweren Unglücken.

Nach Angaben der Unfallstatistik des Statistischen Bundesamtes (Destatis), die die polizeilich registrierten Fälle enthält, wurden letztes Jahr 31.532 Fußgänger bei einem Verkehrsunfall verletzt oder getötet. Das entspricht einer Steigerung um rund 17,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Allerdings lag die Anzahl der Unfallopfer, die zu Fuß verunglückten, in den Jahren vor Corona noch deutlich höher. Konkret verunfallten von 2013 bis 2019 jedes Jahr noch zwischen rund 34.800 und knapp 36.300 Passanten.

Im Detail wurden 2022 bei den Unfällen im Straßenverkehr 5.830 Fußgänger schwer und 25.325 leicht verletzt. Das sind 17,7 Prozent mehr Verletzte als 2021. Außerdem starben letztes Jahr 377 Fußgänger und damit 17 Personen oder 7,7 Prozent mehr als noch im Vorjahr.

Die häufigsten Fehler der Fußgänger

Laut Destatis wurden letztes Jahr über 11.200 Unfälle mit Personenschäden durch falsches Verhalten von beteiligten Fußgängern mit- oder hauptsächlich verursacht. In über 8.100 Fällen wurden Fehler beim Überqueren einer Fahrbahn festgestellt.

So liefen rund 4.560 Personen auf die Straße, ohne auf den Fahrzeugverkehr zu achten. Rund 1.580 Fußgänger betraten plötzlich die Fahrbahn, nachdem sie sich hinter einem Sichthindernis wie einem parkenden Lkw befanden. In etwa 760 Fällen versuchten Verkehrsteilnehmer die Straße zu überqueren, obwohl die Fußgängerampel auf Rot stand.

Über 230 Unfallbeteiligte benutzten außerdem nicht den Zebrastreifen, die Fußgängerampel oder den Fußgängerüberweg, sondern gingen ganz in der Nähe über eine dicht befahrene Straße, über eine Kreuzung oder Einmündung. Eine der wichtigsten Maßnahmen, wie Fußgänger ihr Unfallrisiko minimieren können, ist daher die Einhaltung der Verkehrsregeln.

Sehen und gesehen werden

Zu den häufigen Unfallursachen gehört aber auch, dass Fußgänger übersehen werden. Besonders wer dunkle Kleidung trägt und bei schlechten Sichtverhältnissen beispielsweise bei Nebel, Regen oder Dunkelheit nachts unterwegs ist, wird von anderen Verkehrsteilnehmern oft erst sehr spät erkannt.

Mit einer hellen und kontrastreichen, am besten mit reflektierenden Elementen versehenen Kleidung – das kann durchaus auch eine übergezogene neonfarbene Warnweste sein – lässt sich dies verhindern.

Und noch ein Verhalten kann zum Unfall führen: Wer als Fußgänger beispielsweise ständig auf sein Smartphone schaut und nicht auf den Verkehr achtet, erhöht sein Unfallrisiko genauso wie jene Personen, die mit einem Kopfhörer unterwegs sind und deshalb zum Beispiel das Martinshorn eines herannahenden Polizei- oder Rettungswagens nicht hören.

Bei Straßen ohne Bürgersteige sollte zudem grundsätzlich der linke Fahrbahnrand vom Fußgänger benutzt werden, damit er sich besser auf den entgegenkommenden Verkehr einstellen und bei Gefahr ausweichen kann.

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