(verpd) Seit rund acht Jahren gibt es die abschlagsfreie Altersrente für besonders langjährig Versicherte, bekannt auch als Rente ab 63 Jahren. Die meisten Anträge für diese Rente wurden 2020 gestellt. Doch auch in 2021 war das Antragsniveau hoch – zum fünften Mal in Folge haben mehr als eine Viertelmillion Bürger diese Form der Altersrente in einem Kalenderjahr beantragt. Dabei sind die Voraussetzungen für eine solche Rente hoch.
Seit Juli 2014 gibt es neben diversen anderen gesetzlichen Altersrentenarten die Altersrente für besonders langjährig Versicherte – auch Rente ab 63 genannt. Anspruch darauf hat jedoch nur, wer eine bestimmte Altersgrenze erreicht hat und die Wartezeit von 45 Jahren in der gesetzlichen Rentenversicherung erfüllt. Wer 1951 oder 1952 geboren wurde, konnte mit 63 Jahren eine solche Rente beanspruchen. Seit 2016 erhöht sich das frühestmögliche Renteneintrittsalter für alle, die später geboren wurden, schrittweise auf 65 Jahre.
Jeder kann individuell im Rentenbeginn- und Rentenhöhenrechner der Deutschen Rentenversicherung (DRV) das mögliche Renteneintrittsalter für diese und andere Rentenarten selbst ermitteln. Doch obwohl die Altersrente für besonders langjährig Versicherte die höchste Wartezeit voraussetzt – bei der regulären Altersrente sind es nur fünf Jahre –, wird sie seit Jahren am zweithäufigsten beantragt. Konkret entfielen seit 2016 jedes Jahr zwischen 28 und 30 Prozent der im Kalenderjahr gestellten Anträge auf eine Altersrente für besonders langjährig Versicherte.
In 2021 wurden insgesamt über 903.200 Anträge auf eine gesetzliche Altersrente gestellt. Davon waren knapp 390.700 Anträge auf eine Regelaltersrente und über 256.800 Anträge auf eine Altersrente für besonders langjährig Versicherte. Mehr als 197.300 Rentenanträge entfielen auf eine Altersrente für langjährig Versicherte (mit Abschlägen). Außerdem stellten rund 58.000 Personen einen Antrag auf eine Altersrente für Schwerbehinderte mit oder ohne Abschläge.
Die Zahl der Anträge auf die abschlagsfreie Rente ab 63 Jahren war damit in 2021 um rund 3.300 Anträge niedriger als noch 2020 und in etwa genauso hoch wie 2019. Doch seit 2017 beantragen jedes Jahr mehr als eine Viertelmillion Bürger eine solche Rente. Übrigens, selbst wer Anspruch auf eine Altersrente für besonders langjährig Versicherte hat, muss damit rechnen, dass die Rentenhöhe auch ohne Abschläge nicht ausreicht, um den bisherigen Lebensstandard auch im Ruhestand zu halten.
Denn selbst wer 45 Jahre Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung einbezahlt hat, bekommt nicht einmal die Hälfte seines bisherigen Verdienstes als Rente ausbezahlt, wie ein Blick auf das Nettorentenniveau (Sicherungsniveau vor Steuern), das derzeit bei rund 49 Prozent liegt, zeigt. Rentenexperten wie auch die Bundesregierung raten daher zu einer zusätzlichen Altersvorsorge. Eine Beratung zur passenden Vorsorgehöhe, aber auch zur bedarfsgerechten Form der Altersvorsorge, teils auch mit staatlicher Unterstützung, gibt es auf Wunsch beim Versicherungsfachmann.